
Am Sonntag, 6. November um 18:00 Uhr wird der Kammerchor Martinis zusammen mit SolistInnen und Barockorchester zwei Werke von J.S. Bach zur Aufführung bringen.
Die Kantate 106 Actus tragicus und die Motette 118 „O Jesu Christ, meins Lebens Licht“ von J.S. Bach bilden den musikalischen Kern der Geistlichen Abendmusik.
Die Sopranistin Elisabeth Scholl wird dazu Franz Tunders Kantate „Ach Herr, lass deine lieben Engelein“ und P.H. Erlebachs Lied „Wer sich dem Himmel übergeben“ singen.
Alle diese ergreifenden Werke werden im Rahmen einer liturgischen Feier erklingen, die durch Pastoralreferentin Marlene Wynands geleitet wird. Die musikalische Leitung hat Franz Fink.
Der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten!
Näheres zur Auswahl der Stücke
Nach den zwei Gedenktagen Allerheiligen und Allerseelen, die zu Beginn des Novembers unseren Blick bereits auf die Endlichkeit des irdischen Lebens gelenkt haben, sollen bei der Geistlichen Abendmusik am Sonntag, 6. November ebenfalls das Sterben und ewiges Leben im Vordergrund stehen.
Friedrich Nietzsche formulierte: Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müssten mir seine Jünger aussehen! (aus: Also sprach Zarathustra).
Mit dem Erleben dessen aber, was J.S. Bach durch seine ausdrucksvolle musikalische Sprache für uns „übersetzt“, kann man vielleicht diesem Vorwurf trotzen. Im Hören, Singen und Musizieren jener „musikalischen Predigten“ vermittelt sich das Unaussprechliche, das Unsagbare. Wo unser irdisches Leben endet, beginnt Unbeschreibliches, wo unsere Sprache an Grenzen stößt, beginnt die Musik.
Bachs Musik geht unseren Seelen nah. Nach dem wir uns in den letzten beiden Jahren an digitale Kommunikationsformate gewöhnt haben, wird es umso dringlicher, der „unsichtbaren Welt“ wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die reale Begegnung und Interaktion durch Musik unmittelbar von Mensch zu Mensch im Hören und Musizieren darf wieder zum intensiven Live-Erlebnis werden. Zeit, in der Menschen ihre alltäglichen Ängste um ihr irdisches Dasein überdenken können, ist sicher eine der „besten“!
„Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“. So beginnt die berühmte Kantate Actus tragicus (BWV 106) von Johann Sebastian Bach. Das in ungewöhnlicher Weise mit Blockflöten und Violen da gamba instrumentierte Werk des damals erst 20-jährigen Johann Sebastian Bach verwendet biblische Textausschnitte und Liedtexte, die das Thema Sterben und ewiges Leben anpacken.
Die Begräbnismotette „O Jesu Christ, meins Lebens Licht“ (BWV 118) ist die ausführliche und kunstvolle Bearbeitung eines Chorals mit trostreichem Inhalt.
Franz Tunders Kantate „Ach Herr, lass deine lieben Engelein“ entstand aus einer Umarbeitung eines Werkes von Giovanni Rovetta. Die Ruhe der Seele bei Gott und die Auferweckung zur ewigen Freude bestimmen den Inhalt der kleinen Sopran-Solo-Kantate, die Elisabeth Scholl mit Begleitung von Streichern singen wird.
Philipp Heinrich Erlebachs Lied: „Wer sich dem Himmel übergeben“ (ebenfalls von Elisabeth Scholl gesungen) ergänzt das Programm mit seinem fröhlichen, leichten Charakter.
Die Liturgie wird von Pastoralreferentin Marlene Wynands geleitet.
Herzliche Einladung
Franz Fink