Es ist mein letzter/mein allerletzter Impuls. Ich bedanke mich bei euch und Ihnen allen, die seit vielen Jahren dabei sind bzw. dazu gekommen sind. Es hat mir auch in diesem Jahr wieder viel Freude bereitet und freue mich, wenn ich den einen oder die andere unter euch/Ihnen ins Nachdenken gebracht haben sollte.
2012 hatte ich begonnen mit Bildern und Texten für jeden Tag des Dezembers, mit Beginn von Corona 2020 mit eigenen Impulsen zweimal die Woche in der Adventszeit, aber auch von Christi Himmelfahrt bis Fronleichnam. Nun aber beende ich diese Reihen.
Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes Neues Jahr 2023. Hoffentlich ist für alle etwas Freudiges dabei!
Conny Sauerborn-Meiwes
Heiligabend und Weihnachten
Impuls Weihnachten

Wir feiern Heiligabend, wir feiern die Heilige Nacht.
Die Umstände in unseren Familien, in unserer Gesellschaft, in Europa und weltweit ändern sich, die Botschaft aber von heute bleibt die Gleiche.
Gott hat seinen Sohn auf die Welt gesandt.
Uns ist der Retter geboren, singen die Engel den Hirten auf dem Feld.
Der Stern weist den Magiern aus dem Morgenland den Weg.
Esel und Ochs wärmen der Familie den Stall.
Josef erhält im Traum eine Botschaft des Engels und rettet seine kleine Familie nach Ägypten.
Die Geschichte nimmt also seinen Lauf. Und mit der Geburt Jesu ist zugleich auch sein Schicksal besiegelt. Unter den Augen seiner Mutter wird Jesus den Kreuzestod erleiden.
Sein Name Immanuel ist Programm. Gott ist mit uns: in den wunderbaren Momenten unseres Lebens, aber auch in den schweren Stunden dürfen wir sicher sein, dass er uns hält und trägt. Kein Schicksal ist ihm unbekannt, keine Freude, keine Not ist ihm zu klein, als dass wir uns nicht an ihn wenden dürften.
Gott ist für uns alle Mensch geworden. Seine Liebe zu uns Menschen ist ungebrochen, mögen wir uns auch ab und zu von ihm abwenden. Er bleibt bei uns. Er bietet sich uns an, wir dürfen gerne immer wieder zugreifen und ihm alles hinlegen, was uns beschäftigt. Und seine Botschaft dürfen wir gerne nach draußen tragen.
Und so möchte ich mit den Worten eines unbekannten Verfassers diese Reihe der Adventsimpulse beenden:
Das Unglaubliche geschieht.
Schon lange erwartet.
Schon lange herbeigesehnt,
herbei gewünscht, herbei gebetet.
Gott kommt. Er ist da.
Der verschlossene Himmel
ist wieder geöffnet.
Gott bleibt nicht für sich.
Er sucht den Menschen
und wird Mensch.
Größeres ist noch nie geschehen
in der Geschichte der Menschheit.
Kleiner hat sich noch nie ein Gott
gemacht als unser Gott.
In ihm und durch ihn
können wir zu ihm kommen.
Er kommt zu uns, in uns.
Wir können ihn
heute zum Leben bringen,
weil er in uns lebt. (Verf. unbekannt)
Ihnen und euch allen eine gesegnete Weihnachtszeit!
Conny Sauerborn-Meiwes
Mittwoch 21. Dezember

Impuls Mittwoch, 21.Dezember 2022
„Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“ (Mt.2,11)
Das Weihnachtsfest naht mit großen Schritten. Zeit, um langsam die Krippe hervor zu holen. Wer kommt alles dazu? Klar, die heilige Familie darf nicht fehlen. Über Ochs und Esel, die beiden treuen Tiere, ist schon viel geschrieben und sie sind auch beim Propheten Jesaja benannt worden: "Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn." (Jes.1,3a). Dazu die Hirten und Schafe, ein Engel schwebt herbei und der Stern weisst den drei Weisen mit Kamelen den Weg.
Noch aber stehen diese weit weg von der Krippe, ihr Weg ist lang. Ihre Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe scheinen uns für ein Kind in der Krippe wenig sinnvoll. Die Wärme dagegen, die Ochs und Esel ausstrahlen; die Zuneigung und Zärtlichkeit der Eltern Maria und Josef; die Lammfelle der Hirten scheinen uns nötiger. Dazu der Schein des Sterns über Bethlehem und der Jubelgesang der Engelschar. Alles paletti?!
Wozu also noch diese drei Gaben der Weisen, der Sterndeuter? Schon die Kirchenväter und Theologen der frühen Jahrhunderte machten sich Gedanken über diese beim Evangelisten Matthäus genannten Gaben. In einer Antiphon aus dem 12.Jahrhundert im Nonnen-Brevier des Klosters Admont in Österreich heisst es:
„Vom Osten kamen Magier nach Bethlehem, anzubeten den Herrn, und taten ihre Schätze auf und brachten kostbare Gaben dar: Gold dem großen König, Weihrauch dem wahren Gott, Myrrhe für sein Begräbnis“.
Die Sterndeuter folgten dem Stern hin zu einem neuen König, einem ganz anderen König als alle bekannten Könige zuvor. Die Gabe des Goldes verweist auf die Königsherrschaft Jesu als Friedensfürst. Schon in Psalm 72 werden die Anforderungen des Volkes an einen gerechten König aufgezählt, Könige aus Saba bringen ihm Gold.
Weihrauch verwenden wir bei besonders feierlichen Gottesdiensten. Und unsere Gebete steigen wie Weihrauch zu Gott auf, wie es in einem Lied im Gesangbuch unseres Bistums heisst. Bei ihm sind sie gut aufgehoben, heute wie damals!
Die Myrrhe letztlich verweist auf Jesu Tod am Kreuz. Es ist ein eher bitteres Harz, aus Myrrhe wird Öl zur Einbalsamierung gewonnen. Da Myrrhe aber wohlriechend ist, werden es die Frauen zur Salbung des Leichnams Jesu verwandt haben. Gemeinsam mit Wein wird Jesus vor seiner Kreuzigung laut dem Evangelisten Markus die Myrrhe gereicht.
Also doch nicht ganz so abgefahrene Geschenke, die die Weisen aus dem Morgenland bringen. Sie haben ihre Zeichenhaftigkeit und verweisen auf die große Bedeutung des kleinen Kindes in der Krippe.
Zurück in die Gegenwart.
Schon vor Jahrhunderten zogen Kinder als Könige verkleidet von Haus zu Haus, erzählten von der Geburt Jesu und baten um Gaben. Die Sternsingeraktion des katholischen Kinderhilfswerkes, gegründet 1959, ist die mittlerweile größte Aktion von Kindern für Kinder. Auch in 2023 werden wieder Kinder und Jugendliche unsere Wohnungen und Häuser segnen. Und werden damit selbst zum Segen für Kinder, deren Schutz in Indonesien und weltweit im Vordergrund steht.
Mit der Bitte um Unterstützung und guten Wünschen für die verbleibenden Tage der Adventszeit,
Conny Sauerborn-Meiwes
Vierter Advent
Impuls 4. Advent

Im Mittelpunkt des heutigen Evangeliums steht Josef – der Mann Marias und Vater von Jesus. Josef, der – wie es scheint – im Geschehen um die Heilige Familie allzu schnell in den Hintergrund gerückt wird. Und doch gibt es das eine oder andere auch von Josef zu berichten.
Josef war Handwerker, er war Schreiner und Zimmermann, ein Mann also, der mitten im Leben stand; der wusste, was Arbeit bedeutete; der den Unterhalt für sich und seine künftige Familie mit seiner Hände Arbeit erwirtschaftete.
Und er hatte Pläne: Maria, seine Verlobte würde bald zu ihm ziehen. Wenn Gott es so wollte, sollten Kinder ihre Gemeinschaft bereichern. Pläne und Hoffnungen also für die Zukunft eines ganz normalen Mannes aus dem Volke Israel.
Doch plötzlich wird es klar und deutlich erkennbar: Maria wird schon jetzt ein Kind bekommen. Aber nicht von ihm, Josef, ihrem Verlobten. Der Schreck muss Josef gewaltig in die Knie gefahren sein. Er wollte nur noch weg; weg von Maria und diesem Kinde, das nicht seines war. So berichtet es uns Matthäus in seinem Evangelium.
Doch weiter heißt es, dass Josef im Traum ein Engel erscheint, der ihn eines Besseren belehrt, der das Unfassbare erklärt. „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Mt. 18,20b). Josef soll Maria zur Frau nehmen, dem KinddenNamen Jesusgeben und diesem Kind den familiären Halt bieten, den es braucht, um erwachsen zu werden.
Eine große und bedeutende Aufgabe für Josef. Er lässt schlussendlich Maria, seine Verlobte, nicht im Stich. Genau wie sie spricht er sein JA zu Gottes Kind.
Josef wird Teil einer wunderbaren Geschichte.
Nach der Geburt Jesu erscheint Josef erneut im Traum ein Engel, dieses Mal warnt er Josef vor den Mördern des Herodes. „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas andres auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“ (Mt.2, 13b).
Und wieder ist Josef ein Mann der Taten, der die Heilige Familie vor dem sicheren Tod rettet. Ganz sicher war Josef kein Mann der großen Worte. Aber auf alle Fälle hatte er ein großes Herz für seine kleine Familie und großes Vertrauen hin auf Gott und dessen Taten.
Der eine oder die andere von Ihnen wird das alte Wiegenlied aus dem 14. Jahrhundert kennen, das Josef und Maria als Paar zeichnet, das sich gleichermaßen verantwortlich fühlt für das Wohlsein ihres Kindes. Maria bittet darin Josef, ihr beim Wiegen des Kindes zu helfen. Und Josef hilft gerne wiegen. Welch‘ schönes Bild!
Mit dem obigen Bild einer Bildmalerei des 15. Jahrhunderts vor Augen wünsche ich Ihnen einen gesegneten vierten Advent,
Conny Sauerborn-Meiwes
Mittwoch 14. Dezember

Insbesondere in der Adventszeit sind Nüsse beliebt: Ob als Knabberei aus der Dose, ob im Gebäck oder halt als noch zu knackend.
Und da gibt es einige Unterschiede. Die Erdnüsse beispielsweise lassen sich gut knacken, muss man doch nur ein bisschen die Schale eindrücken. Die Walnüsse machen es einem schon schwerer, aber mit fester Hand gegeneinander gedrückt, gibt auch ihre Schale schon mal nach.
Aber die Paranüsse, die Mandeln, die Macademia – da braucht es schon den Nussknacker, um an den Kern zu kommen. Erst nachdem wir einen gewaltigen Druck auf die Schale ausgeübt haben, können wir das Innere einer Nuss genießen.
Wie ist das mit unserer Botschaft, die wir zu den Menschen tragen möchten?
Also ganz einfach ist das auch nicht. Schon Jesus hatte mit erheblichem Widerstand zu kämpfen und ließ zuallerletzt sein Leben.
Und auch unter seinen Jüngern und Jüngerinnen gab es das eine oder andere Fragezeichen in den Augen, wenn Jesus mal wieder nicht so regierte, wie sie es gerne gehabt hätten oder wenn sie seine Gleichnisse nicht verstehen konnten oder wollten.
Erinnern wir uns an die Begegnung mit den Frauen und Kindern, die die Jüngerschar gerne weggeschickt hätte, damit sie ihre Ruhe gehabt hätte. Denken wir an die Geschichte von der Speisung der 5000, in der die Jüngerschaft die Menschen auch wieder gerne nach Hause geschickt hätten, aber Jesus das Wunder vor ihren Augen hat geschehen lassen, so dass alle satt wurden.
Und auch Jesus hatte die eine oder andere Nuss zu knacken. Seien es die Fallen, die ihm von den Pharisäern und Schriftgelehrten gestellt wurden, sei es die Begegnung mit der Samaritanerin am Jakobsbrunnen, sei es die Phönizierin, die mit Jesus um die Heilung ihres Kindes streitet.
Beim Nüsseknacken kann uns also gerade in der Adventszeit nochmal die eine oder andere Frage in den Kopf kommen, die nicht so einfach zu beantworten ist. Da kommen schon auch Zweifel und Fragen auf, die es zu bearbeiten gilt.
Da tut es gut, sich einen Nussknacker zu Hilfe zu holen. Sei es ein Buch (die Bibel zum Beispiel), ein Text, ein Lied, ein Gespräch im oder nach dem Gottesdienst, eine Predigt….
Viel Spaß heute also beim Nüsseknacken. Lassen Sie sich den Kern schmecken!
Conny Sauerborn-Meiwes
Dritter Advent

Impuls 3. Advent 2022
„Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe / und blühen wie die Lilie.“ (Jes. 35,1)
Welch‘ starker Text aus dem alttestamentlichen Buch des Propheten Jesaja.
Eine Wüste, die blüht. Eine Steppe, die jubelt und jauchzt. Welch‘ große Freude überall darüber, dass Gott kommen wird.
Mit welch‘ mächtigen Zeichen wird die Ankunft des HERRN bei Jesaja beschrieben: Blinde werden wieder sehen können, Lahme wieder gehen und Taube wieder hören, Stumme jauchzen.
Alles wird anders, alles wird umgekehrt. Nach langer Verbannung wird das Volk Israel wieder zurückkehren dürfen in seine Heimat. Nicht mehr Zweifel und Leid werden herrschen, sondern Jubel und Freude.
„Jubel und Freude stellen sich ein, / Kummer und Seufzen entfliehen.“ (Jes. 35,10b)
Jubel und Freude stellte sich auch bei den Frauen Maria und ihrer Kusine Elisabeth ein, nachdem Maria die Botschaft des Engels vernommen hatte, dass sie den Sohn Gottes auf die Welt bringen solle. Die junge Frau aus Nazareth sagte JA und dieses JA ließ sie und ihren Verlobten Josef beileibe nicht nur gute und einfache Zeiten erleben. Nach wenigen Monaten der Schwangerschaft macht sich Maria auf den Weg über die Berge zu Elisabeth, ihrer Kusine, die Johannes den Täufer unter dem Herzen trägt. Elisabeth begrüßt Maria freudig mit den Worten „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Die Antwort Marias lässt nicht lange auf sich warten. Sie preist Gott und seine Taten in den höchsten Tönen, wir nennen diesen Lobgesang der Maria auch das Magnifikat. Wie schon Jesaja beschreibt Maria das Kommen und Wirken Gottes mit wirkmächtigen Bildern.
Maria hat JA gesagt zum Kommen des HERRN. Mit allem Wenn und Aber. Ich wünsche uns heute so manches Mal den Mut, über unsere Schatten hinweg zuspringen, ohne alles Abwägen, ohne all‘ die vielen Wenn und Aber unseren Alltag zu meistern, unser Verhalten zu ändern, damit diese eine Erde, diese eine Welt, aber auch unsere Kirche noch eine Chance hat. So bewundere ich beispielsweise die Frauen für ihren großen MUT in Belarus, in der Ukraine, in China und im Iran (um nur wenige Länder zu nennen), die für ihre Rechte und Freiheiten auf die Straße gehen. Die Mitstreitende um sich scharen, damit ihr Leben ein freies und lebenswertes sein kann und sich dabei großer Gefahr aussetzen. Ende November gedachten wir in einem Gottesdienst der verfolgten Christen weltweit und werden dies auch am 2. Weihnachtsfeiertag tun, wenn wir des Hlg. Stephanus gedenken.
Nun müssen wir hier hoffentlich nicht ernsthaft um unsere Demokratie bangen (Stichwort Reichsbürger) und werden wahrlich nicht aufgrund unseres Glaubens verfolgt und doch mögen wir so manches Mal nicht mehr von unserem Glauben erzählen. Wir freuen uns nicht mehr? Wie wäre es also, wenn auch wir wie Maria vor zweitausend Jahren, mal wieder leidenschaftlich und begeistert erzählen würden ohne Wenn und Aber, ohne die vielen Fragezeichen gleich im Hinterkopf zu haben. Schauen wir auf die Botschaft Jesu, wie sie schon im Alten Testament bei den Propheten grundgelegt und im Neuen Testament bezeugt wurde. Wieviel Kraft, wieviel Hoffnung können wir daraus schöpfen, dass nicht alles verloren ist. Wir dürfen Gott nicht nur erwarten, wir dürfen auf sein Hiersein, sein Bei – uns - sein vertrauen. Jesu Name ist schließlich Programm: ER ist der Immanuel – ER ist der Gott ist mit uns. ER wird uns Wege zeigen, im ganz persönlichen Alltag mit all seinen Sorgen und Freuden, aber auch für unsere Kirche weltweit. Eigentlich kann nichts schiefen gehen.
ABER, und da ist es wieder, das Aber: Nur wenn wir uns bereithalten, kann Gott bei uns Einzug halten.
Lesen Sie einmal das Gedicht PERSPEKTIVWECHSEL von Iris Macke und lassen sich überraschen. Ein Perspektivwechsel, der sich lohnt! Gerne schicke ich Ihnen den Text zu.
Einen gesegneten dritten Advent wünscht,
Conny Sauerborn-Meiwes
Mittwoch 7. Dezember

Impuls Mittwoch, 7. Dezember 22
Wie schmücken Sie Ihren Adventskranz?
Mal so – mal so? Oder immer wieder gleich?
Zu den vier bei uns immer roten Kerzen kommen immer auch Zapfen: mal kleinere, mal etwas größere. Zu den grünen Zweigen aus Tanne, Fichte oder auch Kiefer passen sie einfach sehr gut. Aber nicht nur das. Mir bedeuten die Zapfen am Adventskranz noch etwas anderes. Sie machen mir deutlich, wie wichtig und notwendig es ist, dass diese Zapfen nicht verschlossen bleiben, sondern sich aufgrund von Wärme und Trockenheit öffnen und dann preisgeben, was sie beherbergen: ihre Samen nämlich.
Samen, die wiederum Frucht bringen im Wald. Indem sie als Futter für die Kleintiere wie Eichhörnchen, Mäuse und Vögel dienen, aber natürlich auch, indem sie neue Nadelbäume hervorbringen.
Ähnlich wie letzte Woche beim Impuls bzgl. der Kerzen zeigt sich, dass auch die Zapfen etwas von sich hergeben, damit weiteres Leben möglich wird.
Und so können auch sie uns Christen Vorbild sein. Verschlossen und in uns gekehrt, werden wir die frohe Botschaft Jesu nicht in die Welt tragen können. Öffnen sich unsere Herzen, unser Sinn, unser Mitgefühl gegenüber unseren Mitmenschen, wird auch die Botschaft, die dahinter steht, lebendig. Dazu fällt mir ein Zitat von Frère Roger, dem Gründer von Taizé, ein:
„Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.“
Wir alle also sind dazu berufen, Jesu Botschaft hinaus zu tragen. In tätiger Nächstenliebe genauso wie im Wort, im Gespräch. Wollen wir die Botschaft Jesu nicht für uns behalten, müssen wir von ihr erzählen, müssen wir sie im Alltag leben. Jeder und jede auf die je eigene Art und Weise. Und wenn es nur ein ganz kleiner Samen ist, den wir auslegen und bereit legen, damit ihn andere aufgreifen können.
Geben wir also Zeugnis von dem, was uns mit Jesus in die Krippe gelegt wurde, was die Hirten auf dem Feld mit großer Freude erfüllte, was die Sterndeuter nach Bethlehem hat aufbrechen lassen. Hier möchte ich den Vers aus dem ersten Petrusbrief zitieren. Auch wenn er schon so oft zitiert und gelesen wurde, beinhaltet er doch eine tiefe Wahrheit:
„Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid.“ (1.Petrus 3,15b)
Vielleicht suchen Sie heute einen Zapfen im Wald und setzen ihn noch auf Ihren Adventskranz?
Einen schönen Tag wünscht
Conny Sauerborn-Meiwes
Zweiter Advent

Impuls 2. Advent 2022
Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, / ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des HERRN ruht auf ihm: / der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, / der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. (Jes.11,1.2)
Wer sich den Stammbaum Josefs im ersten Kapitel des Matthäus-Evangelium anschaut, sieht ihn und Jesus als Abkömmlinge von König David und dem Stammvater Abraham beschrieben. Matthäus ist die Rückbindung von Jesu Leben und Wirken an die Propheten, Könige und die Stammväter Abraham, Jakob und Isaak aus dem Alten Testament sehr wichtig. Und so eröffnet er sein Evangelium mit den Worten: „Buch des Ursprungs Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“ (Mt.1,1) In Vers 16 heisst es abschließend:
„Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias, von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird.“
In Jesus und seinem Wirken erfüllen sich für Matthäus also die alten Schriften. Und genauso sagt es ja der Prophet Jesaja voraus: Aus Isais, dem Vater Davids, wächst ein Reis, ein junger Trieb hervor. Dieser wird Frucht hervorbringen, Jesus eben – den Immanuel, den „Gott ist mit uns“.
Kompliziert? Glauben wir doch an Jesus an den Sohn Gottes, geboren von Maria - der Jungfrau.
Und so singen wir an Weihnachten auch von einer Rose, aus einer Wurzel zart, die uns wiederum ein Blümleim bracht. Hier ist mit der Rose Maria gemeint, das Blümlein ist Jesus. „Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art.“
Wir werden das Geheimnis der Geburt Jesu nicht wirklich mit unserem Verstand ergründen können. Doch der Glaube, dass die Schrift des Propheten Jesaja sich erfüllt hat, Jesus als Sohn Gottes unter uns Mensch geworden ist und unter uns Menschen gelebt und gewirkt hat, ist etwas wahrlich Grandioses. Etwas, das es im Hinblick auf das Geburtsfest Jesu immer wieder neu zu beleuchten gilt.
Wir stehen in Tradition zu den Menschen vor Christi Geburt, wir dürfen ihren Prophezeiungen trauen. Und so haben wir auch in diesem Jahr wieder Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Firmsakrament all‘ die Gaben des Heiligen Geistes zusprechen können, von denen Jesaja berichtet, dass sie auch auf Jesus liegen: den Geist der Weisheit und Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Gottesfurcht und der Frömmigkeit.
Erinnern wir uns noch an unsere eigene Firmung? Sind wir uns dessen noch bewusst, dass auf uns allen als Christen und Christinnen dieser gute Geist mit seinen sieben Gaben liegt? Und uns schon verhießen wurde im Alten Testament?
Machen wir was draus, die Geistesgaben sollten nicht brach liegen bleiben.
Vielleicht ist gerade die Adventszeit eine Möglichkeit, darüber nachzudenken, welche Stärken und Talente, Begabungen wir haben und sie auch andere verspüren lassen?
Einen gesegneten und (Geistes-) gabenreichen zweiten Advent wünscht,
Conny Sauerborn-Meiwes
Mittwoch, 30. November
Mittwoch, 30.November

Seit Sonntag steht er wieder im Mittelpunkt vieler Haushalte – der Adventskranz.
Schon sehr lange gilt der Kranz als Zeichen der Vollendung und des Sieges. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts aber gehört der ADVENTS- Kranz mit seinen vier Kerzen zu den wichtigsten Zeichen, die uns durch die Adventszeit begleiten. Durch das aufeinanderfolgende Entzünden der vier Kerzen weist der Kranz auf das nahende Kommen Jesu hin.
Egal also, wie üppig oder eher einfach ein Adventskranz geschmückt sein mag, die vier Kerzen gehören dazu. Wie oft die Kerzen am Kranz gebrannt haben, wie oft wir uns die Zeit genommen haben, am Adventskranz zu sitzen, uns Ruhe und Stille für ein Gebet, ein Lied, einen Gedanken gegönnt haben, sehen wir am Ende der Adventszeit, wenn der Kranz entsorgt werden will.
Die Kerzen am Kranz bringen Licht in die Umgebung unserer Wohnungen und Häuser. Sie strahlen Wärme aus, geben Ruhe und Kraft. Kerzen können uns Beispiel sein. So heißt es in einer Geschichte von einer Kerze, solange sie im Karton, in der Verpackung liegt, kann sie nichts bewirken. Wird sie aber aus dem Karton heraus genommen und darf brennen, verteilt sie ihr Licht, ihre Wärme und hat damit ihren Sinn erfüllt.
In der Geschichte heißt es weiter, dass wir Menschen ähnlich einer Kerze handeln können. Bleiben wir bei uns, mit unseren Gedanken und Gefühlen also alleine, so können wir kaum was bewirken. Gehen wir aber aus uns heraus, können wir von unserer Freude und unserer Herzlichkeit, von unserem Vertrauen und unserem Lachen, aber auch von unserer Traurigkeit, von unseren Ängsten und Sehnsüchten erzählen und mit anderen Menschen teilen. Im Miteinander - Teilen kann die Wärme und das Licht groß werden, dann wohnt Gott schon mitten unter uns: So, wie wir es alle ersehnen.
Dann aber erfüllt sich das Wort aus dem Johannes-Evangelium:
„In ihm (Jesus) war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Joh. 1,4.5)
Zünden wir also die erste Kerze am Adventskranz an, lassen uns vom Licht der Flamme ermutigen, Schritte nach vorne zu gehen. Es wird uns allen sicher eine Kleinigkeit einfallen.
Ihre
Conny Sauerborn-Meiwes
Erster Advent

Impuls 1. Advent
„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ So steht es im heutigen Evangelium nach Matthäus. (Mt.24,35)
Schon wieder ist ein Jahr vergangen und wir feiern den 1. Advent im Jahr 2022.
Zum einen ein Jahr voller Traurigkeit und Zwietracht, voller Abschiede und Missverständnisse.
Auf der anderen Seite ein Jahr voller Freude und Herzlichkeit, voller Gemeinsamkeiten und Neuaufbrüche.
Die Spannweite von Erlebnissen und Gefühlen in unser aller Alltag ist auch im vergangenen Kirchenjahr wieder groß gewesen.
Manchmal frage ich mich und bin sicher nicht alleine damit: Was kommt wohl noch alles auf uns zu? Was müssen wir….aber auch, was dürfen wir noch alles erwarten?
ERWARTUNG – was heisst das eigentlich? Sind wir bereit dazu?
Wollen wir überhaupt etwas ERWARTEN?
Eigentlich wollen wir uns auf keinen Fall überrollen lassen von Ereignissen, die wir nicht selbst händeln. Alles will geplant sein. Wenn uns dann etwas dazwischen funkt, reagieren wir nicht immer souverän.
Genau so ist es uns in den letzten Jahren mit Beginn der Pandemie und dem Ukraine-Krieg dieses Jahr und den daraus folgenden Energiediskussionen ergangen. Und auch zukünftig werden wir aufgrund unserer Lebensweisen in nah und fern noch viel öfter von der Vergangenheit eingeholt und in unserer Zukunft davon bestimmt werden.
Da muten die Worte aus dem heutigen Evangelium uns ganz Ähnliches zu.
„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Mt.24,35
Puuh, wenn das so ist, dann haben wir wohl nichts Gutes zu erwarten, werden wir denken und uns mit Recht ängstigen.
Wir sollten aber auch denken: Wie schön und tröstlich! Egal, wie es mit unserer Heimat hier auf Erden weitergehen mag, meine Heimat, mein Geborgen-Sein in Gott ist nicht verhandelbar.
Unser Gott steht zu uns Menschen. Er hat vor langer Zeit JA zu uns gesagt und so wird er es weiterhin tun. Wir dürfen IHN also gerne ERWARTEN.
Seine Worte werden bestehen bleiben. Er hat uns dazu sein Wort gegeben. Sein Sohn ist zu uns Menschen auf die Welt gekommen. Als Beistand wurde uns der Heilige Geist gesandt. Egal also, wie es weitergeht, sollten wir die Hoffnung nicht verlieren, neuen Mut fassen und mit Zuversicht im Miteinander unserem Glauben Ausdruck geben und ihn gemeinsam leben und feiern. Für uns und die Zukunft aller Menschen.
Lassen Sie uns dies im laufenden Advent tun, ermutigen wir uns gegenseitig mit kleinen Zeichen und Worten. Dann können wir das Fest der Geburt Jesu mit Freude ERWARTEN. Lassen Sie uns also Gottes Sohn mit Herz und Sinnen ERWARTEN.
Einen schönen Adventssonntag wünscht,
Conny Sauerborn-Meiwes