Missbrauch in der Kirche
Wir, der Pfarrgemeinderat und das Pastoralteam der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land, teilen die Erschütterung über die Fälle sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche, wie sie jüngst auch im Gutachten aus dem Erzbistum München und Freising offengelegt wurden. Wir sind enttäuscht und wütend darüber, dass Priester und andere Mitarbeiter der Kirche das in sie gesetzte Vertrauen auf diese schändliche Weise ausgenutzt und Menschen – insbesondere Kindern – schweren und bleibenden Schaden zugefügt haben.
Unsere Solidarität und unser Gebet gelten den Opfern der Missbrauchstaten. Wir erwarten Gerechtigkeit für die vom Missbrauch Betroffenen und weiterhin durchgreifende Aufarbeitung.
Für uns stehen die frohe und erlösende Botschaft Christi und der Glaube an den bedingungslos liebenden Gott im Mittelpunkt von Gemeindeleben und Verkündigung. Gerade daher werden wir weiterhin alles uns Mögliche tun, damit Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzbefohlene unsere Pfarrei als einen uneingeschränkt positiven Raum der Freude, der Stärkung und der Gemeinschaft erleben.
Mit Gottes Hilfe und Segen wachsen wir immer mehr zu einer Gemeinde, in der sich alle Menschen in großer Vielfältigkeit (körperliche oder geistige Beeinträchtigung, sexuelle Orientierung, religiöse Frömmigkeit, geschieden und/oder wiederverheiratet, alleine stehend oder in Familie lebend und vieles mehr) willkommen und sicher fühlen, darüber hinaus ihre Begabungen zum Wohle unserer Pfarrei einbringen können.
Seit geraumer Zeit bemühen wir uns, die Ergebnisse der MHG-Studie auf angemessene Weise zu thematisieren. So haben wir dazu zwei öffentliche Pfarreiforen ausgerichtet. Interessierte Gemeindemitglieder wurden in einem ersten Forum über die Erkenntnisse der MHG-Studie und die daraus zu ziehenden Konsequenzen informiert, in einem zweiten Forum wurde das Thema „Sexualmoral, Partnerschaft und katholischer Glaube“ aufgegriffen. Weitere Themen wurden und werden im PGR in den Blick genommen.
Es ist unser wichtigstes Anliegen, dass alle Menschen und gerade die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen unsere Pfarrei als einen ebenso sicheren wie angstfreien Raum erfahren, um hier den Glauben kennenzulernen und in Gemeinschaft mit anderen leben zu können. Um dies zu ermöglichen, haben wir unter Beteiligung vieler Haupt- und Ehrenamtlicher und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen des Bistums Limburg ein „Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierte Gewalt“ erarbeitet und in Kraft gesetzt, das unsere Haltung als Pfarrei definiert. Darin werden Wege der Prävention aufgezeigt und auf transparente Weise bereits bestehende Regeln, Abläufe und Kontaktstellen benannt. Es ist auf unserer Homepage einsehbar: https://katholisch-idsteinerland.de/beitrag/institutionelles-schutzkonzept/
Wir - das Pastoralteam und der Pfarrgemeinderat als gewählte Vertretung der Gemeinde – bemühen uns mit aller Kraft darum, ein Klima der Sensibilität in der Begegnung mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen in unserer Pfarrei zu fördern und Vertrauen zu schaffen. Wir bitten alle Mitglieder unserer Gemeinde um Unterstützung darin.
Der Pfarrgemeinderat und das Pastoralteam der Pfarrei St. Martin Idsteiner Land