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Sonntags­gottes­dienst und Predigt

Lesung, Evangelium und Predigt zum Palmsonntag 13. April 2025

Predigt von Pfarrer Kristen Brast:

Liebe Schwestern und Brüder!

Es kann schnell gehen: da ist ein Mensch erst ein umjubeltes Idol, ein gefeierter Held. Ein Hoffnungsträger, von dem man viel erwartet. Und dann dreht sich der Wind ganz schnell. Und aus dem verehrten Hoffnungsträger wird ein Buhmann, ein Verachteter und Ausgestoßener, von dem man enttäuscht ist, weil er sich nicht als der entpuppt hat, den man in ihm gesehen hat.

Wir werden viele Menschen aufzählen können, auf die das zutrifft und irgendwie ist man versucht, Jesus Christus dazuzuzählen. Besonders am heutigen Palmsonntag verdichtet sich dieser Eindruck, da binnen Minuten zwei denkbar gegensätzliche Evangelien vorgetragen werden: zunächst der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem, auf einem weißen Eselsfohlen reitend und mit Jubelrufen begrüßt: „Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe!“ Und dann die Passion: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“

Für die Menschen, die da am Wegesrand stehen und zuerst jubeln und dann später fluchen, scheint sich binnen kürzester Zeit etwas verändert zu haben. Zunächst erwarten sie von Jesus viel. Er ist der Messias, so meinen sie. Und der Messias, der von Gott gesandte Erlöser, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Die Israeliten haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie er sein muss und was er tun muss. Natürlich muss er die Situation Israels spürbar verändern. Insbesondere muss er die Heiden, also die römische Besatzungs- und Unterdrückungsmacht, aus Jerusalem verjagen. Der Tempel muss wieder unbefleckter, heiliger Grund sein. Und auch muss all das sich verändern, was den Israeliten das Leben so schwermacht. Die allgegenwärtige Bedrohung und das Unrecht, die Korruption und die Armut und viele andere Missstände.

Jesus ist mit vielen Erwartungen konfrontiert – und er erfüllt sie entweder gar nicht oder auf seine eigene, ganz andere Weise. Er greift nicht zum Schwert und räumt nicht auf, er tritt nicht stark und mächtig in Erscheinung, sondern unbewaffnet und gewaltlos. Er straft nicht, sondern wird bestraft. Und so dreht sich der Wind und entlädt sich an ihm die Wut jener, deren Erwartungen und Hoffnungen er nicht erfüllt.

Wir gehen mit diesem Gottesdienst und diesem Wechselbad der Gefühle in die Heilige Woche hinein. Und gerade dieser Gegensatz des Tages kann uns nachdenklich werden lassen. Denn in diesem Geschehen wird vor allem eines deutlich: Gott ist anders. Er erfüllt nicht unsere Erwartungen, er stillt nicht unsere Bedürfnisse. Er ist nicht der allmächtige Dienstleister für das, was wir selbst nicht erreichen können. Stattdessen geht Gott seinen eigenen Weg. Und er geht dabei bis zum Äußersten. Er ist selbst zum Menschen geworden. Und da gibt es für ihn kein zurück, keine „Exit-Strategie“. Nein, er trinkt den Kelch bis auf den letzten Tropfen aus. Ja, er ist der Erlöser, und das wird spätestens am Kreuz deutlich. Es gibt eben keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.

Wir als Christen sollten uns immer wieder der Versuchung bewusst sein, Gott nach unseren Wünschen und Erwartungen zu gestalten. Er muss nicht so sein wie ich es für richtig erachte, und er ist es auch nicht. Unsere Berufung ist es nicht, Gott nach eigenen Wünschen zu gestalten, sondern ihm nachfolgen. Gerade auch in diesen einzigartigen Tagen des Kirchenjahres. Mit ihm gehen durch das Wechselbad der Gefühle. 

Amen.

Palmsonntag 13. April 2025

Zum Evangelium:

Der Einzug Jesu in Jerusalem wird von allen vier Evangelisten berichtet. Die Demut Jesu und seine verborgene Hoheit werden sichtbar. Er wird als der erwartete Messias begrüßt, der Retter-König der Endzeit, der Friedenskönig. Als Ort des Friedens wird bei Lukas hier – anders als im Weihnachtsevangelium – nur der Himmel, nicht diese Erde genannt (Lk 2, 14 u. 19, 38): Jerusalem ist in diesem Augenblick kein Ort des Friedens, sondern der Tötung eines Unschuldigen.

 

Evangelium Lk 19, 28–40

Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Und es geschah: Er kam in die Nähe von Bétfage und Betánien, an den Berg, der Ölberg heißt, da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es. Die Ausgesandten machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie das Fohlen losbanden, sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus. Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. Nach dem Evangelium kann eine kurze Homilie gehalten werden.

 

Zur 1. Lesung:

In Jesaja 42 (vgl. 6. Januar) wurden die Berufung des Gottesknechts und seine Ausrüstung mit dem Geist Gottes beschrieben. Ein zweites Lied vom Gottesknecht (Jes 49, 1–6) zeigt die Schwere seiner Mission. Das dritte Lied (die heutige Lesung) zeichnet ihn als den vollkommenen Jünger und treuen Propheten, der nicht zurückweicht vor Spott und Verfolgung.

 

Erste Lesung Jes 50, 4–7:

Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen, doch ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate (Drittes Lied vom Gottesknecht)

Lesung aus dem Buch Jesája

Gott, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Und Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

 

Zur 2. Lesung:

Aus der Gottesherrlichkeit ist der Sohn in die tiefste Erniedrigung hinabgestiegen. Er hat den Kreuzestod auf sich genommen. Sein Gehorsam war Liebe zum Vater und Liebe zu den Menschen. Ihn, den Erniedrigten, hat Gott zum Kyrios, zum Herrn über Zeiten und Welten gemacht. Auf ihn sollen wir schauen, an ihm uns orientieren: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2, 5).

 

Zweite Lesung Phil 2, 6–11

Christus Jesus erniedrigte sich; darum hat ihn Gott über alle erhöht

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

Te Deum Heute

Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum

 

Te Deum heute hier

Sontagslesungen vom Bibelwerk

Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.

Sonntagslesungen Bibelwerk: hier

aktuelle Fürbitten zum Sonntag

Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

 

aktuelle Fürbitten

 

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Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw.  An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!

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  • Verwendungszweck: Kollekte und Datum

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Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:

  • 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
  • 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
  • 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
  • 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
  • 6. April 2025 - Für MISEREOR
  • 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
  • 13. April 2025 - Für das Heilige Land
  • 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
  • 15. Juni 2025  - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
  • 29. Juni 2025  - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
  • 7. September 2025 -  Für weltkirchliche Projekte des Bistums
  • 14. September 2025  - Für Kommunikationsmittel
  • 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
  • 26. Oktober 2025  - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
  • 2. November 2025 -  Für die Priesterausbildung in Osteuropa
  • 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
  • 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT
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