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Sonntags­gottes­dienst und Predigt

Lesungen, Evangelium und Predigt zum 6. Sonntag der Osterzeit 25. Mai 2025

Predigt von Pfarrer Kirsten Brast

Predigt von Pfarrer Kirsten Brast:

Liebe Schwestern und Brüder!

„Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ Einmal mehr hören wir im Evangelium die Aufforderung Jesu, ihn zu lieben, so wie der Vater und er jeden Menschen ohne Vorbehalt lieben. Und immer wieder die Frage, die sich dem Christen stellt: Wie? Wie liebe ich Gott? Wie liebe ich ihn, den ich nicht sehen und nicht hören und nicht greifen kann?

Wenn ich einen Menschen liebe, dann fühle ich mich zu ihm hingezogen. Dann will ich in seiner Nähe sein; will ich, dass es ihm gut geht und tue das, was ich dazu beitragen kann. Ich bin bereit, mich zu seinen Gunsten zurückzunehmen. Der andere Mensch wird für mich wichtiger als ich selbst. Und vielleicht geht das in manchen Fällen sogar bis zum Äußersten. „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13), sagt Jesus – und handelt so auch. Wer liebt, der stellt nicht sich selbst, sondern einen anderen in den Mittelpunkt. Der erkennt, dass es etwas Größeres gibt als er selbst und sein eigenes Wohlergehen. Vielleicht ist das in einer Zeit umso wichtiger zu betonen, in der doch die Einstellung weit verbreitet ist, dass ich selbst – meine Vorstellungen, meine Interessen und mein Wohlbefinden – zum Letztmaßstab des eigenen Handelns werde. Nur wessen Leben sich nicht ständig um sich selbst dreht, der kann lieben. Nur der kann auch Gott lieben, kann Vater und Sohn in sein Leben lassen, so dass sie „bei ihm Wohnung nehmen“.

Genau vor zehn Jahren veröffentlichte Papst Franziskus seine wohl berühmteste Enzyklika unter dem Titel „Laudato si`“. Man hat sie in der Öffentlichkeit oft als „Umweltenzyklika“ bezeichnet. Das ist sicher nicht falsch, denn die Sorge um die Folgen der Klimaveränderungen, der Erschöpfung natürlicher Ressourcen und seiner Auswirkungen auf die Menschheit und insbesondere auf die Ärmsten der Armen spielt darin die zentrale Rolle. Der Papst sorgt sich um die Zukunft des „gemeinsamen Hauses“ und beruft sich dabei auf seinen Namenspatron, den heiligen Franz von Assisi, der die Liebe zur Schöpfung Gottes und seinen Mitgeschöpfen, insbesondere zu den Schwächsten und Schutzbedürftigsten unter ihnen, vorgelebt und regelrecht verkörpert hat.

Und doch ist Laudato si` nicht einfach nur ein Appell zum Klima- und Umweltschutz. Diese Enzyklika könnte nicht genauso von Greenpeace oder dem WWF geschrieben sein. Denn Laudato si` ist eine regelrechte Tiefenbohrung in das Herz des christlichen Glaubens hinein: eben in die Liebe. In die Liebe Gottes zu seiner Schöpfung, die Liebe des Menschen zu seinem Schöpfer und zu seinen Mitgeschöpfen. Gott der aus Liebe die Welt und den Menschen geschaffen und ihm seine Schöpfung anvertraut hat. Dessen Liebe zum Menschen ihn sogar hat ans Kreuz gehen lassen. Und der dem Menschen die Liebe zu ihm und dem Nächsten aufgetragen hat als Erfüllung des ganzen Gesetzes. Eine Liebe, die sich in der konkreten Tat und dem gelebten Leben zeigt – oder eben nicht.

Wir erleben in der Gegenwart eine Faszination an der Macht: Machthaber, die hemmungslos ihre Macht auf Kosten Schwächerer ausleben. Einfach weil sie es können. Und viele Menschen, die dies mehr oder weniger offen bewundern. Doch diese Mentalität ist näher betrachtet gar keine Besonderheit jener, die man oft als „die Mächtigen“ bezeichnet. Es beginnt bei jedem von uns, bei jedem einzelnen Menschen. Franziskus will nicht moralinsauer die Freude am Leben nehmen. Er will ein Bewusstsein entstehen lassen, dass alles, was ich tue – im Guten wie im Schlechten – Konsequenzen hat für andere. Stelle ich mich selbst in den Mittelpunkt, hat das keine Bedeutung. Dann ist alles egal, Hauptsache mir geht es gut und die Folgen bekomme ich selbst gar nicht mehr zu spüren. „Eine große anthropozentrische Maßlosigkeit“ nennt das Franziskus in seiner Enzyklika. Stelle ich aber aus Liebe Gott in den Mittelpunkt, dann automatisch auch jene, denen Gott sich in besonderer Weise zuwendet: die Ärmsten und Schwächsten in unserer Welt.

Die Enzyklika spannt einen weiten Bogen zurück zum Kern des christlichen Menschenbildes: ich soll leben im Bewusstsein, dass Gott den Menschen aus Liebe als Mann und Frau geschaffen hat. Dass ich mit der Macht, die jedem, auch mir, gegeben ist, sorgsam und achtsam umgehe, mit Blick auf den Willen Gottes und auf das Wohl der Mitgeschöpfe. Dass ich nicht das Recht habe, aus Eigeninteresse zum Herr über das Leben anderer zu werden oder so zu leben, als gäbe es keine Zukunft und keine folgenden Generationen. Dass ich mich verantwortlich fühle für eine Welt, die auch mir anvertraut ist.

„Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ Die Berufung des Christen ist es, den Schöpfergott zu lieben und auch seine Schöpfung. Es ist keine Frage großer Gefühle, es ist eine Frage des alltäglichen Handelns, der Achtung und der Verantwortung für das gemeinsame Haus. Auf dass wir fähig werden, Gott in den Mittelpunkt zu stellen und Vater und Sohn aufzunehmen, so dass sie Wohnung bei uns nehmen können. 

Amen.

 

Lesungen und Evangelium zum 6. Sonntag der Osterzeit 25.Mai 2025

6. Sonntag der Osterzeit 25. Mai 2025

Wo Leben ist, da ist Bewegung und Veränderung. Jedes Jahr und jeden Tag steht die Kirche Christi vor neuen Fragen und Aufgaben. Alles beim Alten zu belassen würde bedeuten, den Auftrag Christi und die Not der Menschen zu vergessen. Der Geist Christi, der Geist der Wahrheit und des Friedens, ist in der Kirche der wahre Unruhestifter (es gibt auch falsche). Er erinnert uns an das Wort und den Auftrag Christi.

 

Zur 1. Lesung:   

Die Bekehrung des Heiden Kornelius (Apg 10) und erst recht die Gründung von heidenchristlichen Gemeinden stellte die Leitung der Urgemeinde vor schwierige Fragen. Die Judenchristen hielten sich noch an das jüdische Gesetz; sollte man auch die Heidenchristen dazu verpflichten? Der Beschluss des „Apostelkonzils“ war ein Kompromiss. Grundsätzlich war klar, dass nicht das Gesetz rettet, sondern die Gnade Christi. In der Praxis suchte man eine mittlere Linie, nämlich die Pflicht zur brüderlichen Rücksichtnahme bei aller grundsätzlichen Klarheit.

 

Erste Lesung Apg 15, 1–2.22–29

Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen

Lesung aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder:
Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Bárnabas entstand, beschloss man, Paulus und Bárnabas und  einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Bárnabas nach Antióchia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsábbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antióchia, in Syrien und Kilíkien. Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Bárnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben. Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen. Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

 

Zur 2. Lesung:

Wie es sein wird, wenn Gott sein Werk vollendet, darüber kann nur in Bildern und Gleichnissen gesprochen werden. In der heutigen Lesung erscheint die Gemeinschaft der Erlösten als die leuchtende Stadt Gottes, mit hohen Mauern und zwölf Toren, die für alle Völker der Erde geöffnet sind. Allen bietet sie Frieden, Sicherheit, ewiges Glück. Sie braucht keinen Tempel mehr, weil die ganze Stadt erfüllt ist von der Gegenwart Gottes und erleuchtet vom Licht Christi. Diese Vision weist über die Geschichte hinaus in die Zukunft; aber sie deutet und richtet auch die Gegenwart.

 

Zweite Lesung Offb 21, 10–14.22–23:

Ein Engel zeigte mir die heilige Stadt, wie sie aus dem Himmel herabkam

Lesung aus der Offenbarung des Johannes.

Ein Engel entrückte mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein,
wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt drei Tore
und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten.
Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.

 

Zum Evangelium:

Christus bleibt gegenwärtig in seiner Kirche; er offenbart sich durch sein Wort, das verkündet, gehört und geglaubt wird, und durch die Liebe, mit der die Glaubenden an seinem Wort festhalten. Die Glaubenden: das ist jeder Einzelne, und es ist die Gemeinschaft derer, die im Licht des auferstandenen Christus ihren Weg gehen. Jesus verheißt ihnen den Geist und schenkt ihnen den Frieden: die Gewissheit der bleibenden Gemeinschaft mit ihm und dem Vater.

 

 

Evangelium Joh 14, 23–29:

Der Heilige Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen
und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird,
der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch.
Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht,
damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

 

Te Deum Heute

Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum

 

Te Deum heute hier

Sontagslesungen vom Bibelwerk

Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.

Sonntagslesungen Bibelwerk: hier

aktuelle Fürbitten zum Sonntag

Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

 

aktuelle Fürbitten

 

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.

Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw.  An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!

Sie benötigen eine Spendenquittung? Geben Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Anschrift im Verwendungszweck mit an. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Zentrale Pfarrbüro unter 06126 95373-00 oder per Mail.

Natürlich ist dies auch anonym möglich.

Unsere Bankverbindung:

  • Katholische Kirchengemeinde St. Martin Idsteiner Land
  • Nassauische Sparkasse Idstein
  • IBAN: DE37 5105 0015 0352 0178 41
  • Verwendungszweck: Kollekte und Datum

Vielen Dank!

Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:

  • 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
  • 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
  • 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
  • 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
  • 6. April 2025 - Für MISEREOR
  • 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
  • 13. April 2025 - Für das Heilige Land
  • 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
  • 15. Juni 2025  - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
  • 29. Juni 2025  - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
  • 7. September 2025 -  Für weltkirchliche Projekte des Bistums
  • 14. September 2025  - Für Kommunikationsmittel
  • 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
  • 26. Oktober 2025  - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
  • 2. November 2025 -  Für die Priesterausbildung in Osteuropa
  • 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
  • 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT
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