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Sonntags­gottes­dienst und Predigt

Lesungen, Evangelium und Predigt zum Christkönigssonntag 23. November 2025

Predigt von Pfarrer Kirsten Brast

Liebe Schwestern und Brüder!

Könige kennen wir heute noch aus Geschichtsbüchern oder aus Märchen. Selbst diejenigen, die heute noch offiziell Könige heißen, sind es ja eigentlich nicht mehr im ursprünglichen Sinne. Sie sind noch Repräsentanten, aber keine wirklichen Herrscher mehr, die regieren, Macht ausüben und vielleicht sogar die Welt verändern können.

Die Könige von heute sind wahrscheinlich eher andere. Sie müssen nicht einmal unbedingt an der Spitze eines Staates stehen. Überall dort, wo Menschen von vielen anderen – die sie oft nicht einmal persönlich kennen – angehimmelt und bejubelt und verehrt werden, sie ihren Willen mit Macht durchsetzen können, können die Könige unserer Tage beobachtet werden. Um nicht missverstanden zu werden: es kann gute Gründe geben, einen bestimmten Menschen gerne sehen zu wollen. Ihm Gehör zu schenken, ihm auch zu applaudieren. Aber die Gefahr, dass da ein Mensch vergöttert, regelrecht vergottet wird, die ist immer gegeben. Und dass er die Macht, die ihm dadurch gegeben ist, für eigene Zwecke missbraucht, ebenso. Diese Gefahr ist heute nicht geringer als in Zeiten, die vermeintlich finsterer waren. Da werden Menschen zu Göttern und Königen gemacht, die sie doch eigentlich ganz und gar nicht sind.

Jedes Jahr zum Abschluss des Kirchenjahres feiert die Kirche das Hochfest Christkönig. Ein Hochfest, dass – zumindest an diesem Tag – noch recht jung ist. Genau 100 Jahre alt. Am 11. Dezember 1925 legte Papst Pius XI. fest, dass die Kirche an diesem letzten Sonntag des Kirchenjahres Christus als den wahren und einzigen König verehren solle. Zu dieser Zeit regierte in der damaligen Sowjetunion Stalin und in Italien Mussolini – und bei uns hatte ein gewisser Adolf Hitler schon den ersten Versuch hinter sich, gewaltsam an die Macht zu gelangen. In einer Zeit also, in der einzelne Menschen vergöttert und vergottet wurden, sich zu Königen aufschwangen und andere Menschen als bloßer Teil einer Masse herabwürdigten, ja gar ihr Recht auf Leben bestritten, wurde all dem eine christliche Grundüberzeugung entgegengesetzt: Gott und König ist nur einer allein. Jesus Christus. Nur ihm steht es zu, zu herrschen und uns seinen Willen vorzugeben.

„Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche.“ Mit diesen Worten aus der heutigen Lesung schildert Paulus das Königtum Christi. Ein Königtum, das doch so anders ist als das, welches wir aus unserer heutigen Welt kennen. Christus sieht in den Menschen nicht anonyme Teile einer Masse, er sieht den einzelnen kleinen Menschen. Den Kranken, den er heilt. Den Sünder, dem er vergibt. Den Trauernden, den er tröstet. Christus zieht nicht als Superstar durch ekstatische Menschenmassen, sondern mit einigen wenigen Treuen einsam durch die Lande. Christus übt keine Gewalt aus, er erduldet Gewalt. Und Christus lässt sich nicht mit Goldkrone auf dem Thron huldigen, sondern mit Dornenkrone am Kreuz verspotten. „Das ist der König der Juden“, heißt es auf dem Schild über seinem Kopf.

Sein Königtum ist anders, weil Gott anders ist. Ganz anders, wie es doch nach den Regeln unserer Welt zu erwarten gewesen wäre. Nicht zu vergleichen mit einem menschlichen König (ob gekrönt oder nicht), sondern anders. Ganz anders. Gerade am Ende des Kirchenjahres ist das eine unverzichtbare Erkenntnis: hüten wir uns davor, Menschen zu vergotten. Schauen wir auf den einen und wahren Gott. Und machen wir uns seinen Willen, sein Wort, sein Gesetz zum Leitfaden unseres Handelns, ja unseres ganzen Lebens. Denn „er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.“

Amen.

 

Lesungen und Evangelium zum Christkönigssonntag 23.November 2025

Wir hören „König“ und denken an Macht auf der einen, gehorsame Unterwerfung auf der anderen Seite. In dieser Sprache wird auch im Alten Testament das Königtum Gottes dargestellt. Durch Jesus Christus haben wir sein anderes Verständnis von Königtum gelernt. Er ist ein König, der misshandelt und ans Kreuz geschlagen wird. Er ist König gerade durch das Kreuz: durch seine Hingabe für die Vielen.

 

Zur 1. Lesung:

Jahwe hat seinem Volk, das er aus Ägypten herausgeführt hat, nicht erlaubt, zu leben wie alle anderen Völker (1 Sam 8, 5). Zwar hat er der Einsetzung eines Königs zugestimmt, aber er selbst ist und bleibt König in Israel; ihm sind die Könige verantwortlich. – Der großen Persönlichkeit Davids gelang es, alle Stämme Israels in einem Reich zu vereinigen, aber nach Salomos Tod kam die große Spaltung. Jesus, der wahre König auf dem Thron Davids, wird in seinem Reich das Getrennte vereinigen, „und seine Herrschaft wird kein Ende haben“ (Lk 1, 33).

 

Erste Lesung2 Sam 5, 1–3

Sie salbten David zum König von Israel

Lesung aus dem zweiten Buch Sámuel

In jenen Tagen kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein. Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel hinaus und wieder nach Hause geführt hat. Der Herr hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden. Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron; der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn und sie salbten David zum König von Israel.

 

Zur 2. Lesung:

Die großen Aussagen der Lesung führen uns mitten in das Geheimnis Gottes hinein. Von Gott her sollen wir die Welt und uns selber verstehen. Durch den Sohn hat Gott die Welt geschaffen, durch ihn will er sie versöhnen und retten: Wir leben nicht mehr in der Fremde, in der Finsternis; am Kreuz hat Jesus den Frieden gestiftet. Wir haben Grund zum Dank und zur Freude.

 

Zweite Lesung Kol 1, 12–20:

Er hat uns aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolóssä. Schwestern und Brüder! Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden. Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen.
Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

 

Zum Evangelium:

Die Aussagen über das Königtum Christi stehen in den Evangelien vor allem in der Kindheitsgeschichte und in der Leidensgeschichte. Die großen Worte des Engels bei der Verkündigung an Maria werden scheinbar vom Kreuz Lügen gestraft. Der Messias, der König der Juden: aus den hohen Titeln sind Spottworte geworden. Die Verbrecher rechts und links sind der verkörperte Hohn auf den Anspruch Jesu. Aber da sagt einer: Herr, denk an mich … ! So haben die Beter in Israel seit Jahrhunderten zu Gott gerufen. Jesus nimmt das Glaubensbekenntnis des reuigen Verbrechers an und antwortet ihm als König, der Macht hat.

 

Evangelium Lk 23, 35b–43:

Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

 

Te Deum Heute

Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:

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Sontagslesungen vom Bibelwerk

Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:

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Sonntagslesungen Bibelwerk: hier

aktuelle Fürbitten zum Sonntag

Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:

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aktuelle Fürbitten

 

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.

Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw.  An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!

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  • Verwendungszweck: Kollekte und Datum

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Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:

  • 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
  • 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
  • 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
  • 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
  • 6. April 2025 - Für MISEREOR
  • 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
  • 13. April 2025 - Für das Heilige Land
  • 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
  • 15. Juni 2025  - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
  • 29. Juni 2025  - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
  • 7. September 2025 -  Für weltkirchliche Projekte des Bistums
  • 14. September 2025  - Für Kommunikationsmittel
  • 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
  • 26. Oktober 2025  - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
  • 2. November 2025 -  Für die Priesterausbildung in Osteuropa
  • 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
  • 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT
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