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Sonntags­gottes­dienst und Predigt

Lesungen, Evangelium und Predigt zum Allerseelentag 2. November 2025

Predigt von Pfarrer Kirsten Brast

Liebe Schwestern und Brüder!

„Ich glaube an die heilige katholische Kirche“. Jeden Sonntag sprechen wir diese Worte als Teil des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Worte, die vielleicht auch vielen Gläubigen nicht leicht über die Lippen gehen. Zum einen klingen sie nach konfessioneller Abgrenzung, zum anderen scheinen wir hier den Glauben an eine irdische Institution zu bekennen. Kann (und will) ich das aber? Bekenne ich damit den Glauben an das Bischöfliche Ordinariat in Limburg? An die Deutsche Bischofskonferenz? An das Dikasterium für die Glaubenslehre im Vatikan vielleicht?

Beginnen wir bei „katholisch“. Universell, allumfassend bedeutet dieses Wort. Und es ist weitaus älter als jede konfessionelle Spaltung. Selbst die evangelischen Christen sprachen früher diese Worte, die orthodoxen tun es auch heute noch. Dieses Attribut „katholisch“ soll zum Ausdruck bringen, dass die Kirche und der Glaube, den sie verkündet, nicht an eine bestimmte Gruppe von Menschen gerichtet sind, nicht an ein Volk oder Land. Sondern dass sie gerichtet sind an die ganze Welt, an alle Völker und alle Menschen. Wir glauben an den einen Gott, der alle Menschen gewinnen und erlösen will ohne Ansehen der Person, ohne Blick auf Nationalität oder Hautfarbe oder Geschlecht.

Und dann ist da die Kirche. Natürlich denken wir da sofort an konkrete Personen und Einrichtungen. An die Kirche als „Institution“. Und die hinterlässt allzu oft keinen allzu positiven Eindruck. Schon gar nicht taugt sie zum Glaubensgegenstand. Aber Kirche ist sehr viel mehr als das. Und das hängt mit dem gestrigen und dem heutigen Tag zusammen: Allerheiligen und Allerseelen.

An Allerheiligen feiern wir die Heiligen, jene Glaubenszeugen, von denen wir glauben und hoffen dürfen, dass sie schon jetzt bei Gott sind und sich an ihnen der österliche Glaube erfüllt hat. Die „Kirche des Himmels“, sagt die Tradition. Aber auch der heutige Tag Allerseelen ist nicht einfach ein Gedenktag für unsere Verstorbenen. Nicht einfach ein Tag der Rückschau und der Erinnerung. Natürlich kennen wir als Christen Trauer und Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen nicht weniger als Nichtchristen. Da fehlt jemand, den wir nicht mehr sehen und greifen können. Das tut weh, sehr weh. Und dieser Schmerz will auch zum Ausdruck gebracht werden. Nicht zufällig ist die Farbe dieses Tages schwarz.

Aber: Kern unseres christlichen Glaubens ist der Glaube an die Auferstehung der Toten. Unser österlicher Glaube an den Gott, der stärker ist als der Tod und der unsere Toten aus dem Tod ins Leben führt. Unsere Verstorbenen sind nicht eine Erinnerung aus der Vergangenheit, sondern lebendige Wirklichkeit der Gegenwart. Sie sind da. Und wir hoffen, dass auch sie – dass alle Seelen –zu Heiligen werden und in der Gegenwart Gottes leben können.

Sie sind und bleiben somit Teil der Kirche. Der Kirche, die mehr ist und sein soll als eine menschliche Institution. Mehr als eine Firma, mehr als eine Organisation und mehr als ein Verein. Eine Gemeinschaft der Getauften, die sogar die Grenze zwischen Tod und Leben, zwischen Diesseits und Jenseits überwindet. „Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein“, weiß der Apostel Paulus in der heutigen Lesung.

Wir begehen Allerseelen als einen stillen Tag. Als Tag des Gedenkens lieber Menschen, von denen wir uns hier in dieser Welt schon verabschieden mussten. Aber ebenso als einen tröstlichen und hoffnungsstiftenden Tag. Ein Tag, an dem wir uns bewusstmachen, dass wir uns nicht nur an Menschen erinnern, sondern darum wissen, dass sie in der Gegenwart Gottes leben. Dass sie mit uns verbunden sind und bleiben. Und dass sie mit uns Kirche sind. Die Kirche, die diese Welt mit der kommenden Welt verbindet. Amen.

 

 

 

Lesungen und Evangelium zum Allerseelentag 2.November 2025

Der Allerseelentag am 2. November geht auf den heiligen Abt Odilo von Cluny zurück; er hat diesen Gedenktag in allen von Cluny abhängigen Klöstern eingeführt. Das Dekret Odilos vom Jahr 998 ist noch erhalten. Bald wurde der Allerseelentag auch außerhalb der Klöster gefeiert.

 

Zur 1. Lesung:

Im 2. Makkabäerbuch, nicht lange vor dem Jahr 100 v. Chr. geschrieben, wird mehrfach der Glaube an die leibliche Auferstehung ausgesprochen. Nicht alle Juden haben diesen Glauben geteilt; zur Zeit Jesu wurde er von den Sadduzäern bestritten. Annehmbar ist ein solcher Glaube nur für den, der an die Macht des lebendigen Gottes glaubt. Die Stelle 2 Makk 12, 45 ist im Alten Testament der einzige Text, der ausdrücklich von einem Läuterungszustand nach dem Tod und von der Fürbitte für die Verstorbenen spricht.

 

Erste Lesung2 Makk 12, 43–45

Er handelte schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung

Lesung aus dem zweiten Buch der Makkabäer.

In jenen Tagen veranstaltete Judas, der Makkabäer, eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem,
damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel;
denn er dachte an die Auferstehung. Denn hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit entschlafen. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden.

 

Zur 2. Lesung:

Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Wiederkunft läuft die Zeit der Kirche, auch die Zeit unseres eigenen Lebens. An jenem Tag werden alle, die durch ihren Glauben und die Taufe zu Christus gehören, ihm entgegengehen, um für immer bei ihm zu sein. Das ist die Hoffnung, die es den Christen unmöglich macht, traurig zu sein wie die anderen, die keine Hoffnung haben.

 

 

 

 

 

 

 

Zweite Lesung 1 Thess 4, 13–18

Wir werden immer beim Herrn sein

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalónich

Schwestern und Brüder, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen.
Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden,
die noch übrig sind bei der Ankunft des Herrn, werden den Entschlafenen nichts voraushaben. Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten!

 

Zum Evangelium:

„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“, sagt Jesus zu Marta. Er wird das Licht des Lebens haben, er wird gerettet werden. „Glaubst du das?“ Die Frage ist an uns Christen des 21. Jahrhunderts gerichtet. Marta hat mit einem Bekenntnis zu Jesus als dem von Gott gesandten Messias und Retter geantwortet.

 

Evangelium Joh 11, 17–27:

Ich bin die Auferstehung und das Leben

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Als Jesus in Betánien ankam, fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen.
Betánien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest,
wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm:
Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

 

Te Deum Heute

Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum

 

Te Deum heute hier

Sontagslesungen vom Bibelwerk

Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.

Sonntagslesungen Bibelwerk: hier

aktuelle Fürbitten zum Sonntag

Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

 

aktuelle Fürbitten

 

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.

Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw.  An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!

Sie benötigen eine Spendenquittung? Geben Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Anschrift im Verwendungszweck mit an. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Zentrale Pfarrbüro unter 06126 95373-00 oder per Mail.

Natürlich ist dies auch anonym möglich.

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  • Katholische Kirchengemeinde St. Martin Idsteiner Land
  • Nassauische Sparkasse Idstein
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  • Verwendungszweck: Kollekte und Datum

Vielen Dank!

Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:

  • 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
  • 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
  • 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
  • 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
  • 6. April 2025 - Für MISEREOR
  • 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
  • 13. April 2025 - Für das Heilige Land
  • 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
  • 15. Juni 2025  - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
  • 29. Juni 2025  - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
  • 7. September 2025 -  Für weltkirchliche Projekte des Bistums
  • 14. September 2025  - Für Kommunikationsmittel
  • 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
  • 26. Oktober 2025  - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
  • 2. November 2025 -  Für die Priesterausbildung in Osteuropa
  • 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
  • 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT
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