Sonntagsgottesdienst und Predigt
Predigt von Pastoralreferentin Tatjana Schneider
Predigt zu Lukas 10, 1-9 „Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger“
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
die Vorstellung ein kleines, verletzliches Schäfchen unter einem Rudel hungriger Wölfe zu sein, ist alles andere als tröstlich. Sie ist eine Zumutung und lässt ein Bild im Kopf der Zuhörer entstehen, das eher Angst macht als Hoffnung schenkt. Doch genau dieses Bild gibt Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg: „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (Lk 10, 3).
Jesus, der gute Hirte, der sich eigentlich um seine Schafe kümmern und sie vor jeder Gefahr schützen soll, schickt sie schutzlos in die Welt. Ein guter Hirte sendet seine Schafe mitten unter die Wölfe. Diese zwei Bilder scheinen widersprüchlich zu sein. Doch genau hier lässt sich die Tiefe dieses Evangeliumstextes erkennen.
Die einzige Stärke eines Schäfchens ist nicht seine Klugheit oder sein Mut. Vielmehr ist es sein grenzenloses Vertrauen in den Hirten. Es verlässt sich ganz auf ihn und es lässt sich führen.
Jesus sendet die Zweiundsiebzig aus um die frohe Botschaft in die Welt zu bringen. Er schickt sie ohne jegliche Sicherheit, ohne Geldbeutel und ohne Vorratstasche. Einen ausgearbeiteten Plan B oder einen Rückzugsort scheint es auch nicht zu geben. Was sie haben, ist ihr Vertrauen. Jesus enttäuscht sie nicht und lässt sie nicht hilflos unter den Wölfen alleine. Er geht ihnen voran.
Für mich persönlich ist genau dieses grenzenlose Vertrauen das wertvollste Werkzeug, das uns Jesus auf den Weg gibt. Nicht ein perfekt ausgearbeiteter Plan, keine besonders schlauen Antworten auf kritische Fragen sondern das Vertrauen, dass Gott auch durch meine Schwäche wirken kann.
Wer sind eigentlich die Wölfe, von denen Jesus spricht? Welche Gefahr geht von ihnen aus?
Wenn ich heute in meinem Alltag vom Glauben spreche, muss ich, Gott sei Dank, nicht um mein Leben fürchten. Was mir jedoch weh tut, ist die Gleichgültigkeit.
Wenn ich mit dem, was mir heilig und kostbar ist, nicht ernst genommen werde, dann trifft mich das. Dann fühlt es sich wie ein scharfer Biss der Wölfe an. Ein Biss, der nicht körperlich verletzt, sondern leise und unauffällig daherkommt. Ein Biss, der manchmal mit einem freundlichen Lächeln und eigentlich nicht böse gemeint daherkommt. Und doch spüre ich dabei, dass der Glaube an Gott für viele keine Bedeutung mehr hat.
Vieles andere hat Priorität: Sorge um Familie, Karriere, Freizeit, Fitness und vieles mehr. Dafür nimmt man sich Zeit. Doch der Glaube, die Kirche und das Gebet bleiben oft außen vor. Was hat die Kirche denn noch zu bieten, das am Markt der unbegrenzten Möglichkeiten bestehen könnte? Tolle und ausgefallene Events, Aktionen und besondere Programme? Ja, sie mögen kurz begeistern und fürs Gespräch sorgen. Sie können berühren und einem gut tun. Werden sie jedoch nicht schnell vergessen und vom nächsten Trend und Event überholt? Verändern sie etwas tief und dauerhaft?
Wir werden gesandt in die Welt, nicht als Helden und Überzeugungskünstler mit ausgefallenen Ideen und fertigen Lösungen. Als Schafe werden wir gesandt, mit ihrer Einfachheit, manchmal ihrer Unbeholfenheit, aber auch mit ihrem grenzenlosen Vertrauen, dass ihr Hirte sie führen und für sie sorgen wird.
Wir werden gesandt in eine Welt, die so oft gleichgültig wirkt, aber tief in sich voller Sehnsucht ist. Und vielleicht ist es gerade unsere Verletzlichkeit, unser Vertrauen und unser ehrliches Zeugnis, die die Herzen der Menschen berühren und zum nachdenken bringen können. Amen.
Predigten von Pfarrer Kirsten Brast
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FormatDateiname
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14. Sonntag im Jahreskreis T. Schneider
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zum Fest Petrus und Paulus Pfr. K. Brast
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zum 12. Sonntag im Jahreskreis Pfr. K. Brast
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Zum Fronleichnamsfest Predigt v. Pfr. K. Brast
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Zum Dreifaltigkeitssonntag Predigt v. Pfr. K. Brast
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Pfingstmontag Tatjana Schneider Pastoralreferentin
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Zum Pfingstfest Predigt v. Pfr. K. Brast
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7. Sonntag d. Osterzeit Pfr. K.Brast
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Christi-Himmelfahrt Predigt Pfr. K. Brast
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6. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
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5. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
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4. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
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3. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
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2. Sonntag n. Ostern Predigt Pfr. K. Brast
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Ostermontag Predigt Pfr. K.Brast
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Ostersonntag Predigt Pfr. K.Brast
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Osternacht Predigt Pfr. K.Brast
Lesungen und Evangelium zum 14. Sonntag im Jahreskreis 6. Juli 2025
14. Sonntag – im Jahreskreis 6. Juli 2025
Die Jünger Jesu sollen in der Welt den Frieden ausrufen. Friede hat nichts mit Untätigkeit zu tun. Der Friede muss getan und gewonnen werden, im Leben jedes Menschen und im Leben der Völker. In dieser Welt gibt es Frieden nur durch Versöhnung und durch Verzeihen. Gott will die Versöhnung, er bietet sie an. Wenn ein Mensch begreift, dass ihm verziehen wurde, kann er neu anfangen.
Zur 1. Lesung:
Nach der Rückkehr des Volkes aus dem babylonischen Exil (seit 538 v. Chr.) waren die Anfänge in Jerusalem schwierig, und der Wiederaufbau ging nur langsam voran. Noch schwieriger war die innere Erneuerung des Volkes. Die Propheten dieser Zeit, späte Schüler des großen Jesaja, mahnten und trösteten. Gott hat die Macht, Leben und Frieden zu schaffen. Und alle Völker sollen sich mit Jerusalem darüber freuen.
Erste Lesung Jes 66, 10–14c:
Wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr
Lesung aus dem Buch Jesája.
Freut euch mit Jerusalem und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt!
Jubelt mit ihr, alle, die ihr um sie trauert, auf dass ihr trinkt und satt werdet an der Brust ihrer Tröstungen, auf dass ihr schlürft und euch labt an der Brust ihrer Herrlichkeit! Denn so spricht der Herr: Siehe, wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr und die Herrlichkeit der Nationen wie einen rauschenden Bach, auf dass ihr trinken könnt; auf der Hüfte werdet ihr getragen, auf Knien geschaukelt. Wie einen Mann, den seine Mutter tröstet, so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost.
Ihr werdet das sehen und euer Herz wird jubeln und eure Knochen werden sprossen wie frisches Grün. So offenbart sich die Hand des Herrn an seinen Knechten.
Zur 2. Lesung:
Am Schluss des Galaterbriefs fasst der Apostel das Wesentliche kurz zusammen. Die früher so wichtige Unterscheidung zwischen Juden und Heiden ist überholt, seitdem Christus am Kreuz für alle gestorben ist. Eine neue Schöpfung ist im Werden. Ihr Gesetz heißt Glaube und Liebe. Glaube, der in der Liebe wirksam ist.
Zweite Lesung Gal 6, 14–18:
Ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem Leib
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galátien. Schwestern und Brüder! Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Denn es gilt weder die Beschneidung etwas noch das Unbeschnittensein, sondern: neue Schöpfung. Friede und Erbarmen komme über alle, die diesem Grundsatz folgen, und über das Israel Gottes. In Zukunft soll mir niemand mehr solche Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem Leib. Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit eurem Geist, meine Brüder und Schwestern! Amen. Wort des lebendigen Gottes
Zum Evangelium:
Nach der Aussendung der Zwölf (Lk 9, 1–6) berichtet Lukas die Aussendung einer größeren Gruppe von Jüngern. Die Zahl 72 (oder 70) entspricht der Zahl der Völker der Erde nach Genesis 10; zu allen Völkern soll die Botschaft gelangen, dass Gottes Herrschaft und Reich nahe gekommen sind. Noch in anderem Sinn ist die universale Zahl 72 von Bedeutung: Der Auftrag, die frohe Botschaft in die Welt zu tragen, ergeht an alle Jünger, an alle wachen Christen. Die Ernte ist groß. Und die Weisungen Jesu bleiben gültig: Gewaltlosigkeit, Armut, Selbstlosigkeit, aber auch Entschiedenheit, wo die Situation es fordert.
Evangelium Lk 10, 1–12.17–20
Der Friede, den ihr dem Haus wünscht, wird auf ihm ruhen
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe! Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen:
Das Reich Gottes ist nahe. Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt. Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen sind uns
in deinem Namen untertan. Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!
Te Deum Heute
Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum
Sontagslesungen vom Bibelwerk
Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.
aktuelle Fürbitten zum Sonntag
Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.
Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw. An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!
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- Verwendungszweck: Kollekte und Datum
Vielen Dank!
Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:
- 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
- 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
- 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
- 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
- 6. April 2025 - Für MISEREOR
- 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
- 13. April 2025 - Für das Heilige Land
- 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
- 15. Juni 2025 - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
- 29. Juni 2025 - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
- 7. September 2025 - Für weltkirchliche Projekte des Bistums
- 14. September 2025 - Für Kommunikationsmittel
- 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
- 26. Oktober 2025 - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
- 2. November 2025 - Für die Priesterausbildung in Osteuropa
- 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
- 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT