Sonntagsgottesdienst und Predigt
Predigt von Pfarrer Kristen Brast:
Liebe Schwestern und Brüder!
Von Donald Trump heißt es, er sei ein „Dealmaker“. Einer, der Geschäfte mache, auch als Politiker und auch jetzt als amtierender US-Präsident. Wir erleben dies gerade in diesen Tagen, wo er versucht, Deals mit Putin zu machen, auch über die Köpfe von Ukrainern und Europäern insgesamt hinweg. „Du gibst mir das, dafür bekommst du das dafür“.
Die meisten Menschen hierzulande sehen Trump gelinde gesagt kritisch. Und doch ist vielen eine solche „Dealmaker“-Mentalität vielleicht gar nicht so fremd. Der bekannte Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat kürzlich darauf hingewiesen: Unsere Zeit sei „postheroisch“. Wir wären nicht mehr bereit, uns für ein Größeres einzusetzen, wenn es uns im schlimmsten Fall sogar unser Leben kosten würde. Stattdessen würden wir Tauschgeschäfte machen: wo wir uns für etwas interessieren würden, wären wir bereit etwas dafür zu geben; wo nicht, da eben nicht. Das eigene Interesse sei der alleinige Maßstab, ganz abseits aller höheren Ideale. Und was könnte schon so interessant sein, dass ich dafür mein Leben einsetze?
Die heutige Lesung aus dem Buch Exodus berichtet heute von zweien, die keine Dealmaker sind. Ganz im Gegenteil. Wir kennen die berühmte Episode vom brennenden Dornbusch. Gott, der sich dem Mose offenbart: „Ich bin, der ich bin“. Und der ihn zugleich zu einer immens schwierigen und letztlich lebensgefährlichen Mission aussendet. Er soll dorthin zurückgehen, von wo er geflohen ist und wo man ihm nach dem Leben trachtet: nach Ägypten. Von dort soll er sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit führen. Um einen Deal geht es hier nicht. Nicht einmal ein Lohn für Mose wird vereinbart. Welcher Lohn sollte auch im Angesicht dieser lebensgefährlichen Aufgabe angemessen sein? Nein. Mose hört, weil er überwältigt ist von der Größe und Gegenwart Gottes. Weil er weiß, dass Gott da ist. „Ich bin, der ich bin.“ Und weil er weiß, dass es richtig ist, Gottes Volk die Freiheit zu schenken. Er stellt sich dieser Zumutung. Er gibt alles. Er ist sogar bereit, sein Leben zu wagen.
Uns mag diese jahrtausendealte Episode fern und fremd sein. Aber hier wird uns sehr viel offenbart vom lebendigen Gott. Viel von unserem kirchlichen Leben und dem Glauben vieler ist mehr geprägt von dieser „Dealmaker“-Mentalität als wir es oft wahrhaben wollen. Fragen wie „Was habe ich davon?“ oder „Wo bleibe ich dabei?“ oder „Es gibt mir nichts!“ sind jedenfalls oft zu hören. Ich gehe dorthin, wenn es sich für mich lohnt. Ich gebe etwas für das, was mich interessiert. So wie Menschen einkaufen und sich aus dem großen Sortiment etwas aussuchen, was ihn zusagt und den Rest eben stehen lassen. Gegen Bezahlung, versteht sich.
Unser Glaube aber beruht nicht darauf, sondern auf einem Mose. Und mehr noch natürlich auf Jesus Christus selbst. Und hier wird eine Frage eben nicht gestellt. Die nach dem „Ich“. Lohnt es sich für Mose, nach Ägypten zu ziehen und sich der Macht des Pharaos zu stellen? Lohnt es sich für Christus, ans Kreuz zu gehen? Nein, im Sinne des Dealmakings sicher nicht. Aber sie erfahren mehr als Deals.
Mose erfährt die Gegenwart Gottes im brennenden Dornbusch. Gott als der ganz andere. Gott als der unsagbar Große. Als der Ehrfurchtgebietende. Als der Gott, der aber bei all seiner Größe Anteil nimmt am Los seines Volkes. Und Anteil nimmt am Weg des Mose. Gott mutet sich ihm zu. Er weiß, was er von ihm verlangt. Aber er delegiert nicht lästige Aufgaben an ihn. Er braucht ihn und er geht mit ihm und mit seinem Volk – den ganzen Weg. Dieser Gott ist der Gott, der in Jesus Christus schließlich selbst ans Kreuz geht und alles gibt. Sich selbst.
Wenn wir in diesen Tagen der österlichen Bußzeit unterwegs sind dem Kreuz entgegen, sollten wir uns das in Erinnerung rufen. Glauben ist kein Dealmaking, keine Ausschau nach dem eigenen Vorteil. Es ist die Erfahrung mit dem lebendigen Gott, der von sich sagt „Ich bin, der ich bin“. Es ist die Bereitschaft, ihn sich zumuten zu lassen. Sich senden zu lassen im Vertrauen auf sein mitgehen. Glaube ist mehr als alles andere Hingabe.
Amen.
Predigten von Pfarrer Kirsten Brast
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3. Fastensonntag Pfr. K.Brast
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2. Fastensonntag Pfr. K.Brast
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Bischof Georg Bätzing Hirtenwort
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Leichte Sprache Hirtenwort
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8. S. i. Jahreskreis Pater Jaison
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7. S. i. Jahreskreis Pfr. K. Barst
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6. S.i.Jahreskreis Pfr. K.Brast
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5. S.i.Jahreskreis Pfr. K. Brast
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Darstellung des Herrn Pfr. K.Brast
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3. S.i.Jahreskreis Pfr. K.Brast
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2. S.i.Jahreskreis Pfr. K. Brast
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Taufe des Herrn Pfr. K.Brast
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Erscheinung des Herrn Pfr. K.Brast
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2. S.n.Weihnachten Pfr. K.Brast
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19. Sonntag im Jahreskreis B 11.08.2024
3. Fastensonntag 23. März 2025
Kann ein Mensch anders werden, ein neues Leben anfangen? Was geschehen ist, hat unser Leben geprägt. Nur von dieser Wirklichkeit aus können wir neu anfangen. Können wir es? Die Botschaft Jesu ist gute Nachricht: Umkehr ist möglich, aber auch notwendig. Ein Anfang wäre es schon, wenn wir uns entschließen würden, um die Gnade des Anfangens zu beten.
Zur 1. Lesung:
Das 3. Kapitel des Buches Exodus ist ein grundlegender Text der Bibel. Hier beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Mose wird zum Befreier Israels und zum Mittler des Gottesbundes berufen. Derselbe Gott, der zu Abraham, Isaak und Jakob gesprochen hat, gibt jetzt seinen Namen „Jahwe“ als Unterpfand für die ganze weitere Geschichte. Jahwe bedeutet: der wirkliche, wahrhaftig anwesende Gott; der Gott, den man nennen und rufen kann.
Erste Lesung Ex 3, 1–8a.10.13–15
Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt
Lesung aus dem Buch Éxodus
In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Mídian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Er schaute hin: Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin“ hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Ísaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immerund so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.
Zur 2. Lesung
Am Anfang der Geschichte Israels stehen die großen Machterweise Gottes: Befreiung aus Ägypten, Rettung am Schilfmeer, Führung durch die Wüste. Im Manna und im Wasser aus dem Felsen erkennen wir Hinweise auf die Sakramente, die Zeichen der Gnade Gottes im Neuen Bund. Aber weder Taufe noch Eucharistie können uns das Heil garantieren; das Handeln Gottes fordert unsere Antwort heraus, die Antwort des Glaubens und der täglichen Bewährung.
Zweite Lesung1 Kor 10, 1–6.10–12
Das Leben des Volkes mit Mose in der Wüste wurde uns zur Warnung aufgeschrieben
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte Speise und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht! Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt.
Zum Evangelium
Die Zeit der Gnade ist die Zeit der Geduld Gottes; für den Menschen die Zeit der Besinnung und Umkehr. Die Verzögerung des Gerichts ist kein Grund zur Sorglosigkeit. Wie im Evangelium, so gibt es auch heute Ereignisse, die uns aufschrecken und warnen. Am Tag der Ernte wird es offenbar, was aus unserem Leben geworden ist.
Evangelium Lk 13, 1–9
Ihr alle werdet ebenso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Zu jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schilóach erschlagen wurden –meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem?
Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!
Te Deum Heute
Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum
Sontagslesungen vom Bibelwerk
Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.
aktuelle Fürbitten zum Sonntag
Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.
Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw. An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!
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- Verwendungszweck: Kollekte und Datum
Vielen Dank!
Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:
- 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
- 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
- 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
- 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
- 6. April 2025 - Für MISEREOR
- 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
- 13. April 2025 - Für das Heilige Land
- 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
- 15. Juni 2025 - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
- 29. Juni 2025 - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
- 7. September 2025 - Für weltkirchliche Projekte des Bistums
- 14. September 2025 - Für Kommunikationsmittel
- 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
- 26. Oktober 2025 - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
- 2. November 2025 - Für die Priesterausbildung in Osteuropa
- 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
- 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT