Sonntagsgottesdienst und Predigt
Predigt von Pfarrer Kirsten Brast
Predigt von Pfarrer Kirsten Brast:
Liebe Schwestern und Brüder!
Haben Sie Versicherungen abgeschlossen? Ersparnisse zurückgelegt? Eine Zusatzrente eingerichtet? Oder Lebensmittelvorräte angelegt? Wenn ja, müsste sie das heutige Evangelium irritieren. Denn der Mann, der uns dort begegnet, tut ja im Grunde kaum anderes. Er hat das Glück einer üppigen Ernte. Und er baut vor für kommende Zeiten. Legt sich Vorräte an. Baut Sicherheiten auf. Und freut sich, dass er an den Tagen, an denen er nicht arbeitet, dennoch mehr als genügend zu essen hat. Eigentlich doch ein kluges, vorausschauendes Verhalten, das wir in ähnlicher Weise ja doch auch an den Tag legen.
Es kommt aber anders: „Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?“ Der Mann muss die Erfahrung machen, dass die Zukunft anders gekommen ist, als er erwartet. Und dass die Sicherheiten, die er sich zurechtgelegt hat, am Ende nutzlos sind. „Windhauch“ sind sie, um mit den Worten der heutigen Lesung aus dem Buch Kohelet zu sprechen.
Nun ist das heutige Evangelium keineswegs ein Aufruf zu Leichtsinn und Sorglosigkeit. Ganz und gar nicht. Es will uns stattdessen vor den beiden Fehlern bewahren, die der Mann mit seinen üppigen und letztlich doch nutzlosen Vorräten macht.
Da ist zum einen sein Irrglaube, die Zukunft vorhersagen zu können. Er baut große Scheunen und legt sich Vorräte an, weil er meint, die Zukunft zu kennen und damit für diese Zukunft gerüstet zu sein. Dass sie Überraschungen bereithalten könnte, scheint ihm nicht in den Sinn zu kommen. Vielleicht können wir das gut nachempfinden. Versuchen Sie sich einmal, gedanklich zehn Jahre zurückzuversetzen. Erinnern Sie sich noch, wie Sie sich damals die Zukunft, das nächste Jahrzehnt, vorstellten? Wahrscheinlich nicht so, wie es gekommen ist. Weder eine globale, jahrelange Pandemie, die die ganze Welt ins Chaos stürzt, wird irgendeiner von uns auf der Rechnung gehabt haben noch die furchtbare „Renaissance“ der Kriege und Kriegsgefahren bis fast vor unsere Haustüre, weder die tiefen gesellschaftlichen Spaltungen noch die großen politischen Krisen bei uns in der westlichen Welt. Und vielleicht wird es auch in Ihrem ganz persönlichen Bereich manches gegeben haben, was Sie so nicht haben kommen sehen. Das Evangelium will keine Zukunftsangst schüren, aber vor der naiven Überzeugung warnen, die Zukunft selbst im Griff zu haben. Haben wir nicht. Hatten wir nie und werden es auch künftig nicht.
Und da ist zum anderen die vermeintliche Sicherheit, die der Mann sich schafft und die am Ende ohne jeden Wert für ihn ist. Natürlich wollen wir Menschen vorbereitet sein auf alles Erdenkliche. Natürlich haben wir eine Sehnsucht nach Sicherheit, da wird es kaum Ausnahmen geben. Aber nicht jede verheißene Sicherheit ist auch eine. Und manche wirkliche wird gar nicht gesehen. Der Mann im Evangelium kreist nur um sich. Er schafft sich Vorräte an, von denen auch manch anderer leben könnte. Aber das interessiert ihn offenkundig nicht. Und auch eine Hinwendung zu Gott scheint nicht sein Thema. Der Mann genügt sich selbst inmitten all seiner vermeintlichen Sicherheiten. Er schaut nur auf seine Bedürfnisse, auf das, was ihm nützt. Und erlebt sein blaues Wunder. „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.“
Bei Gott reich zu sein, das zählt. Der Christ weiß, dass er weder die Zukunft vorhersagen oder gar im Griff haben kann, noch dass er sich mit vermeintlichen Sicherheiten überhäufen soll (und muss). In die Zukunft gehen wir gemeinsam. Und ich soll bei Gott reich werden und meine Sicherheit finden in seiner Hand. Ich soll sie finden in der Gemeinschaft der Glaubenden, in der Zuwendung zum Nächsten und im demütigen Wissen darum, dass ich auf ihn und auf Gott angewiesen bin. Dass hier die wirklichen Sicherheiten liegen, in dem, was Gott mir schenkt, nicht in dem, was ich mir selbst bereiten kann.
Amen.
Predigten von Pfarrer Kirsten Brast
-
FormatDateiname
-
18. Sonntag im Jahreskreis Pfarrer K. Brast
-
17. Sonntag im Jahreskreis Pfarrer K. Brast
-
16.Sonntag im Jahreskreis Pfarrer K. Brast
-
15. Sonntag im Jahreskreis Pater Jaison
-
14. Sonntag im Jahreskreis T. Schneider
-
zum Fest Petrus und Paulus Pfr. K. Brast
-
zum 12. Sonntag im Jahreskreis Pfr. K. Brast
-
Zum Fronleichnamsfest Predigt v. Pfr. K. Brast
-
Zum Dreifaltigkeitssonntag Predigt v. Pfr. K. Brast
-
Pfingstmontag Tatjana Schneider Pastoralreferentin
-
Zum Pfingstfest Predigt v. Pfr. K. Brast
-
7. Sonntag d. Osterzeit Pfr. K.Brast
-
Christi-Himmelfahrt Predigt Pfr. K. Brast
-
6. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
-
5. Sonntag n.Ostern Predigt Pfr. K. Brast
Lesungen und Evangelium zum 18. Sonntag im Jahreskreis 3. August 2025
18. Sonntag – im Jahreskreis 3. August 2025
Nichts bleibt, wie es war, auch ich selber nicht. Nichts von dem, was ich weiß und will und zu haben meine. Ist also die Vergänglichkeit das Einzige, was dauert? Der Wahrheit komme ich näher, wenn ich anders frage: Ein Mensch, den Gott angesprochen und den er geliebt hat, kann ein solcher Mensch jemals vergehen, als wäre nichts geschehen, als wäre nicht der lebendige Gott ihm begegnet?
Zur 1. Lesung:
Das Buch Kohelet stellt unbequeme Fragen, auf die der Verfasser bei den Philosophen und Theologen seiner Zeit keine Antwort findet. Was ist der Mensch? Wozu lebt er? Was nützen ihm Reichtum und Wissen, wenn der Tod doch alles auslöscht? – Im heutigen Evangelium kehren diese Fragen wieder. Aller Reichtum verfällt, aber es gibt etwas Besseres, einen Reichtum „vor Gott“: nicht das, was der Mensch hat, sondern das, was Gott aus ihm gemacht hat.
Erste Lesung Koh 1, 2; 2, 21–23:
Was hat der Mensch von all seiner Mühe?
Lesung aus dem Buch Kohélet
Windhauch, Windhauch, sagte Kohélet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.
Zur 2. Lesung:
Das neue Leben der Gemeinschaft mit Christus erwarten wir nicht erst für die Zukunft. Durch den Glauben und die Taufe sind wir mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben erweckt worden. In Christus sind wir eine neue Schöpfung geworden. Dieses Neue will Form und Gestalt annehmen in unserem Leben jetzt und hier. Nicht fromme Worte, sondern eine klare Lebensführung kann die Wahrheit und die Liebe Christi sichtbar machen.
Zweite Lesung Kol 3, 1–5.9–11:
Strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolóssä Schwestern und Brüder! Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist! Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und habt den neuen Menschen angezogen, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene, Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen.
Zum Evangelium:
Jesus sagt allen Menschen, wie es um die Welt bestellt ist und wie die Jüngergemeinde sich in dieser Welt zu verstehen hat. Vermögen und Erfolg bringen die Gefahr mit sich, dass der Mensch hart wird gegen andere Menschen und stumpf gegenüber dem Anspruch Gottes. Er wird ein praktischer „Atheist“: ein Mensch ohne Gott, nicht mehr fähig, die Wirklichkeit Gottes zu begreifen. Er verfehlt den Sinn seines Lebens.
Evangelium Lk 12, 13–21:
Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen! Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.
Te Deum Heute
Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum
Sontagslesungen vom Bibelwerk
Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.
aktuelle Fürbitten zum Sonntag
Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:
Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.
Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw. An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!
Sie benötigen eine Spendenquittung? Geben Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Anschrift im Verwendungszweck mit an. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Zentrale Pfarrbüro unter 06126 95373-00 oder per Mail.
Natürlich ist dies auch anonym möglich.
Unsere Bankverbindung:
- Katholische Kirchengemeinde St. Martin Idsteiner Land
- Nassauische Sparkasse Idstein
- IBAN: DE37 5105 0015 0352 0178 41
- Verwendungszweck: Kollekte und Datum
Vielen Dank!
Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:
- 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
- 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
- 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
- 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
- 6. April 2025 - Für MISEREOR
- 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
- 13. April 2025 - Für das Heilige Land
- 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
- 15. Juni 2025 - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
- 29. Juni 2025 - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
- 7. September 2025 - Für weltkirchliche Projekte des Bistums
- 14. September 2025 - Für Kommunikationsmittel
- 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
- 26. Oktober 2025 - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
- 2. November 2025 - Für die Priesterausbildung in Osteuropa
- 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
- 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT