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Sonntags­gottes­dienst und Predigt

Lesungen, Evangelium und Predigt zum 7. Sonntag der Osterzeit 1. Juni 2025

Predigt von Pfarrer Kirsten Brast

Predigt Pfarrer Kirsten Brast:

Liebe Schwestern und Brüder!

Jetzt, in diesen ersten Wochen des Pontifikats Papst Leos XIV. ist das Interesse und die Neugier an seiner Person noch groß. Wie ist er wohl? Wie tritt er auf? Welches Leben hat er bisher geführt? Und wie wird er sein Amt ausüben? Vor allem aber taucht die Frage immer wieder auf: was wird er wohl tun? Wie sieht seine Agenda aus und welche Entscheidungen wird er treffen? Was wird der erste Schwerpunkt seines Wirkens sein? Weder weiß ich mehr in dieser Frage als Sie noch will ich mich an den vielen Spekulationen beteiligen. Nur eines fällt mir von Anbeginn an auf, seit er nach seiner Wahl als Überraschungspapst auf der Loggia von St. Peter sichtlich bewegt erste Worte an die Menschen vor ihm richtete: Er sprach und spricht immer wieder von der „Einheit“ der Kirche. Das mag zunächst wenig überraschen, soll jeder Papst sich doch als Hirte und Brückenbauer verstehen, schon vom Amts wegen. Und doch scheint bei Leo mehr dahinter zu stecken.

Das Streben nach Einheit sollte Konsens sein unter den Christen. Denn dieses Streben gründet in Jesus selbst, der zum Vater mit den Worten betet: „Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ Alle sollen eins sein. Für die ersten Christen war die Wahrung Einheit nicht ein Luxusproblem, sondern der Knackpunkt der eigenen Glaubwürdigkeit. Wie sollen andere Menschen dem Zeugnis der Christen vom einen Herrn, dem einen Glauben und der einen Taufe vertrauen, wenn diese untereinander zerstritten und getrennt sind? Man schaue auf Paulus und seine kostbaren Briefe: ein einziges Ringen um die Einheit seiner Gemeinden und der ganzen Kirche.

Lange hat dieser Vorsatz freilich nicht gehalten. Schon sehr früh spalteten sich Gemeinden, wandten sich Christen ab, bildeten sich eigene Kirchen. Mehr als 42 000 verschiedene christliche Kirchen, Konfessionen und Gemeinschaften soll es mittlerweile weltweit geben. Und im Zeitalter des Individualismus, in dem das eigene Urteil, die persönlichen Vorlieben und die eigene Entscheidung auch in kleinen Details letzte Instanzen sind, scheint die Wahrung oder Wiedererlangung der Einheit unerreichbarer als je zuvor. Was also tun?

Zunächst einmal reden wir hier von Einheit, nicht von Einheitlichkeit, nicht von Uniformität. Eine große Vielfalt an Nationalitäten, Sprachen, Kulturen und Meinungen gehörten immer zur Kirche dazu. Auch an Frömmigkeitsformen und Glaubenszugängen. Wichtig ist dabei aber eine Übereinstimmung in den wesentlichen Kernfragen des Glaubens. Worte wie die des Apostolischen Glaubensbekenntnis sind so entstanden. Sie umfassen nicht die ganze christliche Glaubenswelt, bei weitem nicht. Aber sie fassen den Kern zusammen. Das, worauf sich alle Christen bei aller Unterschiedlichkeit verständigen können. Deswegen sprechen oder singen wir es auch jeden Sonntag vor der Eucharistiefeier, die die Feier der Einheit ist.

Doch Einheit beginnt nicht im großen Ganzen, nicht in theologischen Sachfragen und auch nicht zwischen den unterschiedlichen Konfessionen. Die Ökumene beginnt innerhalb der eigenen Konfession, inmitten der eigenen Diözese, Pfarrei, Gemeinde, manchmal sogar Familie oder Freundeskreis. Denn Spaltung beginnt meist hier, im Kleinen und Alltäglichen und oft gar nicht an den zentralen Glaubensfragen. Ökumene beginnt bei mir, wenn ich das Meine tue, um die Einheit mit dem Nächsten zu wahren – bei aller Unterschiedlichkeit, bei aller Meinungsverschiedenheit, bei aller persönlichen Antipathie.

Papst Leo griff in einer Ansprache am vergangenen Samstag ausgerechnet an seine Mitarbeiter im Vatikan genau das auf: Er sagte: „Wenn wir also alle an der großen Sache der Einheit und der Liebe mitwirken müssen, dann versuchen wir dies vor allem durch unser Verhalten in den Situationen des Alltags, angefangen beim Arbeitsumfeld. Jeder kann durch seine Haltung gegenüber den Kollegen Einheit schaffen, indem er unvermeidliche Missverständnisse mit Geduld und Demut überwindet, sich in die Lage anderer versetzt, Vorurteile vermeidet und auch eine gute Portion Humor mitbringt, wie uns Papst Franziskus gelehrt hat.“

Geduld und Demut, sich in die Lage des Anderen versetzend, Vorurteile vermeidend und Humor mitbringend. Damit beginnt Ökumene, damit beginnt Einheit. Nicht nur im Vatikan. Sondern bei mir ganz persönlich. Hier vor Ort, in meinem alltäglichen Leben. Und nicht weil ich etwa großherzig wäre, sondern weil es nicht weniger ist als der Auftrag Christi selbst: „Alle sollen eins sein“. Amen.

 

Lesungen und Evangelium zum 7. Sonntag der Osterzeit 1. Juni 2025

7. Sonntag der Osterzeit 1. Juni 2025

„Herrlichkeit“ ist für uns heute ein schwieriges Wort. „Herrlichkeit Gottes“ meint die sichtbare, erfahrbare Offenbarung seiner Größe und Heiligkeit. Jesus konnte sagen: „Wer mich sieht, der sieht auch meinen Vater“. Weil der Vater auf Jesus mit unendlicher Liebe schaut, wird auch seine Menschheit vom Licht Gottes verklärt. Die Fülle Gottes wohnt in ihm. Und wenn wir in seiner Liebe bleiben, bleibt er in uns. Seine Liebe aber verpflichtet uns zur Einheit. Darin wird Gott „verherrlicht“: sichtbar und erfahrbar in dieser Welt.

 

Zur 1. Lesung:  

Bei seinem Abschied hatte Jesus gesagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1, 8). Der Diakon Stephanus war der Erste, der das Zeugnis des Wortes mit seinem Blut besiegelt hat. Stephanus bezeugt, was er gesehen hat: Jesus, den auferstandenen und an die Seite Gottes erhöhten Herrn. Sein Martyrium bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte des Christentums; jetzt nimmt das Evangelium seinen Weg von Jerusalem aus nach Judäa und Samarien und in die Welt der Heiden hinaus.

 

Erste Lesung Apg 7, 55–60:

Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen blickte Stéphanus, erfüllt vom Heiligen Geist, zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. So steinigten sie Stéphanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

 

Zur 2. Lesung:  

Der erhöhte Christus wird in Offb 22 mit großen Würdenamen bezeichnet. Er ist „der Erste und der Letzte“: es gibt keinen Gott und Retter vor ihm und keinen nach ihm. Er ist der Morgenstern des neuen Tages. Der Tag ist nahe: „Ich komme bald“; das ist als Trost und als Mahnung gesagt.

 

Zweite Lesung Offb 22, 12–14.16–17.20:

Komm, Herr Jesus!

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

Ich, Johannes, hörte eine Stimme, die zu mir sprach:
Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht. Ich bin das Alpha und das Ómega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig, die ihre Gewänder waschen:
Sie haben Anteil am Baum des Lebens und sie werden durch die Tore in die Stadt eintreten können. Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens! r, Er der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. –Amen. Komm, Herr Jesus!

 

Zum Evangelium:

Jesus hat um die Einheit derer gebetet, die an ihn glauben. Die Einheit der Kirche hat ihren Ursprung und ihr Ziel in dem einen, dreifaltigen Gott. In ihr soll etwas von Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar werden. Und Christus soll als der geliebte Sohn Gottes in der Welt erkannt werden: durch das Leben derer, die sein Wort gehört und seine Herrlichkeit geschaut haben (Joh 1, 14).

 

Evangelium Joh 17, 20–26:

Sie sollen eins sein, wie wir eins sind: Sie sollen vollendet sein in der Einheit Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.

 

Te Deum Heute

Hier finden Sie immer zum Tage den entsprechenden Bibeltext mit Impulsen:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Te Deum

 

Te Deum heute hier

Sontagslesungen vom Bibelwerk

Hier finden Sie die aktuellen Sonntagslesungen mit entsprechenden Einführungstexten:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bibelwerk.

Sonntagslesungen Bibelwerk: hier

aktuelle Fürbitten zum Sonntag

Hier finden Sie die aktuelle Fürbitten für Sonntag:

Der Link führt Sie direkt auf die Seite vom Bistum Trier mit den Sonntagsfürbitten.

 

aktuelle Fürbitten

 

Sie können aber zur Zeit diesen nicht besuchen! Gerne können Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto der Pfarrgemeinde St. Martin Idsteiner Land überweisen.

Alle Kollekten gehen überlicherweise an die Pfarrgemeinde und werden für die pastorale Arbeit in der Pfarrei verwendet, z.B. für Kinder, Jugendliche, Senioren, usw.  An ausgewählten Sonntagen (zu denen auch die jeweilige Vorabendmesse samstags zählt) wird die Kollekte für einen bestimmten Zweck gesammelt, eine Übersicht derer finden Sie weiter unten. Bitte geben Sie deshalb unter Verwendungszweck das Datum des Sonntags, für den Sie einen Beitrag spenden wollen mit an!

Sie benötigen eine Spendenquittung? Geben Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Anschrift im Verwendungszweck mit an. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Zentrale Pfarrbüro unter 06126 95373-00 oder per Mail.

Natürlich ist dies auch anonym möglich.

Unsere Bankverbindung:

  • Katholische Kirchengemeinde St. Martin Idsteiner Land
  • Nassauische Sparkasse Idstein
  • IBAN: DE37 5105 0015 0352 0178 41
  • Verwendungszweck: Kollekte und Datum

Vielen Dank!

Sonntage, bei denen die Kollekten für einen bestimmen Zweck bestimmt sind:

  • 24./25. Dez. 2024 - Für ADVENIAT
  • 12. Januar 2025 - Kollekte für Afrika (Afrikatag)
  • 19. Januar 2025 - Für Ehe- und Familienarbeit im Bistum
  • 2. Februar 2025 - Für die Werke der CARITAS I
  • 6. April 2025 - Für MISEREOR
  • 11. April 2025 - Jugendkreuzweg: Für die Jugendarbeit in Osteuropa
  • 13. April 2025 - Für das Heilige Land
  • 8. Juni 2025 - Für RENOVABIS
  • 15. Juni 2025  - Für die Jugendarbeit in der Pfarrei
  • 29. Juni 2025  - Für die Aufgaben des Papstes in der Weltkirche
  • 7. September 2025 -  Für weltkirchliche Projekte des Bistums
  • 14. September 2025  - Für Kommunikationsmittel
  • 21. September 2025 - Für die Werke der CARITAS II
  • 26. Oktober 2025  - MISSIO-Kollekte (Weltmissionssonntag)
  • 2. November 2025 -  Für die Priesterausbildung in Osteuropa
  • 16. November 2025 - Für die Aufgaben der Diaspora
  • 24./25. Dez. 2025 - Für ADVENIAT
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