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"Nun also heißt es Tschüss zu sagen!"

Am letzten Sonntag verabschiedete die Gemeinde in einem Gottesdienst und Empfang
Cornelia Sauerborn-Meiwes nach ca. 30 Jahren aus dem aktiven Dienst. Einige Momentaufnahmen ...

Einige Einblicke zu diesem besonderen Tag sehen Sie in der Bildergalerie. Und auch die Dankes-Rede ist (nach) zu lesen.

Klicken Sie auf den orangenen Text "BILDERGALERIE" und diese öffnet sich.

Danke - Rede Conny Sauerborn-Meiwes

Liebe Gemeinde!

In unserer Pfarrei geht eine Ära zu Ende: am Sonntag, den 16. Juli, verabschieden wir unsere Pastoralreferentin Cornelia Sauerborn-Meiwes in den Ruhestand. Knapp drei Jahrzehnte hat sie in der Pfarrseelsorge hier vor Ort gearbeitet, zunächst in der früheren Pfarrei St. Martin Idstein und dem Pastoralen Raum Niedernhausen-Idstein, dann seit unserer Pfarreiwerdung im Jahre 2017 in unserer Pfarrei St. Martin Idsteiner Land.

In vielen Bereichen der Pastoral war und ist sie aktiv und hat wertvolle Impulse gesetzt. Sie arbeitet intensiv in der Frauenpastoral und in der Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere im Redaktionsteam unserer Pfarrei-Magazin, dem martinsfeuer (hier finden Sie in unserer Pfingstausgabe einen ausführlichen Artikel über ihre Arbeit). Darüber hinaus verantwortlich für die pfarreiweite Erwachsenpastoral, sind ihr besonders auch die Förderung der Ökumene und der Dialog mit anderen Religionen  Herzensanliegen.

Sie war lange Zeit in der Firmvorbereitung und im Bereich der Kinder -und Jugendarbeit für die Kinder- und Ministrantenpastoral in Idstein tätig. Als Vertreterin des Pastoralteams in unserem Pfarrgemeinderat und im Ortsausschuss St. Martha Engenhahn unterstützt sie unsere Gremien. Viele Gemeindemitglieder kennen sie durch ihren Podcast, durch ihre Wortgottesdienste und natürlich durch den persönlichen Kontakt als engagierte Seelsorgerin, die stets ein Ohr für die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen in unserer Pfarrgemeinde und darüber hinaus hat.

Wir möchten Sie herzlich einladen, sich am Sonntag, dem 16. Juli 2023 im Gottesdienst um 11 Uhr in St. Martin sowie auf dem anschließenden Empfang unserer Pfarrei von Frau Sauerborn-Meiwes als hauptamtliche Mitarbeiterin unserer Pfarrei zu verabschieden. Wir freuen uns auf viele Begegnungen. Schon jetzt aber danken wir ihr sehr herzlich für ihr Engagement, ihre Ideen und ihre geleistete Arbeit für Gott und Menschen und wünschen ihr für ihren Ruhestand viele Freuden, Gesundheit und vor allem Gottes reichen Segen.

Kirsten Brast, Pfarrer

Dr. Alexia Schadow, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats

Ein Dankeschön zum Abschied

Nun also ist es soweit: Mit dem 1. Juli beginnt die Zeit meiner passiven Altersteilzeit. Für Sonntag, 16. Juli ist meine Verabschiedung als Pastoralreferentin geplant.

Gerne habe ich diesen Dienst als Seelsorgerin in unserer Pfarrei getan. Wie schon im martinsfeuer zu Pfingsten geschrieben, war ich als Pastoralreferentin in so vielen Bereichen tätig, dass ich noch immer sagen würde, es ist eine wunderschöne und bereichernde Sache, in diese Aufgabe berufen zu werden und sich diesem Dienst zu verschreiben. Ob die Gottesdienste Großer und Kleiner Regenbogen, der Täuflings-Elternkreis, die Familien- und Kinderfreizeiten, die Unternehmungen mit den MessdienerInnen, die Kinderbibeltage, der Religionsunterricht, die Firmkatechese, die Pfarrfastnacht, Predigtdienste, die Gottesdienste mit und für SchülerInnen und auch SeniorInnen, die Pilgertouren, die vielen ökumenischen Gottesdienste, Feste und Gesprächskreise sowie das ökumenische Frauenfrühstück und der interreligiöse Austausch unter Christinnen und Musliminnen, später dann der Interreligiöse Dialogkreis,  der Müttertreff in der Fremde für Flüchtlingsfamilien in Zusammenarbeit mit der Gemeindecaritas undundund. Dazu das Engagement im Hinblick auf die Pfarreiwerdung für die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Homepage, monatlichem Pfarrbrief, martinsfeuer und die Gremienarbeit im Ortsausschuss St. Martha, im Pfarrgemeinderat und seinen Ausschüssen.

Eine Bandbreite, eine Vielfältigkeit, die sonst kein Beruf so vorweisen kann. Und natürlich habe ich das Alles nicht alleine gestemmt. So viele Frauen und Männer haben eine aktive Gemeindearbeit über die letzten 30 Jahre durch ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement überhaupt erst möglich gemacht. Ihnen allen sage ich ganz herzlich DANKE, ohne euch und Sie alle wäre so vieles gar nicht erst möglich gewesen. Und auch meinen hauptamtlichen KollegInnen in Büro und Verwaltung, in

Pastoral und Musik sei ganz herzlich gedankt für so viele Jahre der guten Zusammenarbeit und des freundlichen Miteinanders. Den drei Pfarrern Klaus Schmidt, Jürgen Paul und Kirsten Brast möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen für ihr Vertrauen und Wohlwollen. Sie haben mich immer machen lassen, das hat gut getan und beflügelt.

Nun also heisst es Tschüss zu sagen. Die letzten Wochen vergingen wie im Flug, im Juni habe ich noch einige Tage Urlaub. Es würde mich sehr freuen, mit Ihnen und euch am 16. Juli miteinander Gottesdienst und anschließend ein gemeinsames Fest der Begegnung zu feiern.

Uns allen wünsche ich Gottes reichen Segen jetzt und immerdar.

Ihre Conny Sauerborn-Meiwes, Pastoralreferentin

P.S. Statt etwaiger Geschenke würde ich gerne auf die von mir eingerichtete Spendenaktion „Verabschiedung Conny“ bei MISEREOR hinweisen. Hier erfahren weltweite Projekte für und mit Frauen Unterstützung. Herzlichen Dank!

Aus der Pfingstausgabe 2023 des martinsfeuer:

„Und so bin ich unendlich dankbar für all die Menschen, die ich kennenlernen durfte ...“

Pastoralreferentin Cornelia Sauerborn-Meiwes beendet im Sommer ihren aktiven Dienst.
Die positiven Erfahrungen aus Jugendtagen in ihrer Heimatgemeinde St. Katharina in Bad Soden veranlassten sie den Beruf der Pastoralreferentin zu ergreifen. Mit viel Elan und Herzblut begibt sie sich seitdem immer neu auf den Weg und stellt den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppierungen in den Vordergrund.

Frau Sauerborn-Meiwes, Sie bereichern seit über 30 Jahren die Kirchengemeinde in Idstein als pastorale Mitarbeiterin? Wäre Pfarrerin eine Option für Sie gewesen, wenn dies die katholische Kirche erlaubt hätte?
Ich verstehe und bewundere die Frauen, die um die Zulassung zu allen Diensten und Ämtern kämpfen und sich nicht entmutigen lassen. Mich persönlich jedoch hat die Tätigkeit als Pastoralreferentin immer erfüllt. Meine Freiheiten, das Berufsbild und die pastorale Arbeit in einer immer größer werdenden Pfarrei zu prägen, waren groß und so kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung damals. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die Frage nach einem Diakonat für Frauen schon im Laufe der letzten Jahrzehnte endlich positiv entschieden worden wäre.

Immer weniger junge Menschen ergreifen diesen Beruf. Können Sie ihn dennoch empfehlen?
Gerade die ganze Bandbreite – von der Wiege bis zur Bahre – macht den Beruf einer Seelsorgerin bzw. eines Seelsorgers aus. Ich kenne keinen Beruf, der mit so unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommt, mit ihren Fragen, Sorgen und Nöten, aber auch Hoffnungen und Freuden. Sie hierbei ein Stück des Weges zu begleiten, ist eine sehr schöne Aufgabe.

Sie bringen Menschen mit Ihren Andachten, Podcasts und Ihrem Wirken dem Glauben und Jesus näher. Welcher Zielgruppe fühlten Sie sich im Besonderen verbunden?
Im Laufe meiner Tätigkeit habe ich immer Schwerpunkte gesetzt. Diese wandelten sich mit meinem Älterwerden und dem Heranwachsen meiner beiden Töchter natürlich auch. Waren es zu Beginn hauptsächlich die Kinder- und Familienpastoral und der Religionsunterricht, kamen später die Öffentlichkeitsarbeit, verstärkt dann die Gremienarbeit und Erwachsenenbildung dazu. Die Firmkatechese und die Ökumene, den Interreligiösen Dialog allerdings habe ich von Anbeginn bis zum Schluss als besondere pastorale Felder für mich entdeckt und in diesen Feldern das engagierte Miteinander von hauptsächlich Frauen, aber auch Männern sehr geschätzt.

Nun kam 2020 die Corona-Pandemie. Inwieweit änderte sich da Ihr Blickwinkel erneut?
In Corona-Zeiten haben wir alle uns im Pastoralteam gefragt, wie wir den Menschen in unserer Pfarrei nahe sein können. Über Jahre hatte ich im Advent tägliche E-Mails mit Texten bzw. Gedichten verschickt. 2020 nun kam bei mir die Idee auf, Gedanken, Ängste, Hoffnungen, Nöte aufzugreifen und mit meinen eigenen Gedanken und auch Antworten ins Wort – als Podcast zu fassen. So kam es zu den drei Podcastreihen von „Christi Himmelfahrt bis Fronleichnam“ und „im Advent“ der letzten drei Jahre.

Gibt es ein bestimmtes Erlebnis aus diesen Jahren, das Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Ganz besonders stark ist mir der Psalmenabend im Advent 2020 in Erinnerung. Frauen und Männer aus allen sechs Kirchorten lasen ihre Lieblingspsalmen. Wunderbare Musik von Orgel und Harfe begleiteten diese besondere Andacht in einer durch Kerzenlicht ausgeleuchteten wunderschönen Kirche St. Martin.

Dieser Abend wirkt bis heute nach. Welche Chance für Sie und die Kirchengemeinde ergab sich daraus?
Die Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern zeigten mir, dass ich den Nerv der Zeit getroffen hatte und inspirierten mich ebenfalls in 2020 zum Format des Wortgottesdienstes „Gottes Botschaft bewegt“. Zweiwöchentlich kommen wir zusammen, um Gottes Wort zu hören, miteinander zu
bedenken, Gott zu loben, zu danken und zu bitten.

Viele Menschen stumpfen im Laufe ihres Berufslebens immer mehr ab. Woher nahmen Sie die Kraft und den Mut, für Ihre Kirchengemeinde präsent und aktiv gewesen zu sein?
Als begeisterte Bergsteigerin weiß ich um die Anstrengungen, die unternommen werden müssen, ein Ziel zu erreichen. Es bedarf der Ausdauer, der Kraft und der Beharrlichkeit, um auf dem Weg zu bleiben und auch mal über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Immer aber mit dem Mut,
unterwegs zu sein, die Grenzen des Machbaren zu akzeptieren und im Falle eines Falles auch umzukehren. Um es entweder zu einer anderen Zeit nochmals zu versuchen oder aber ganz sein zu lassen. Und sich dennoch nicht entmutigen zu lassen, da auch kleinere Ziele erreichbar sind. Und
so bin ich unendlich dankbar für all die Menschen, die ich kennenlernen dufte, die ich eine kleine oder größere Wegstrecke begleiten durfte, die mir zur Seite standen und stehen, die mich bereichert haben und haben wachsen lassen im gemeinsamen Ringen und Auseinandersetzen in der
Frage, wie Gottes Reich und Liebe schon im Hier und Jetzt sichtbar werden kann.

Noch ein Wort zum Synodalen Weg?
Es war ein notwendiges Unterfangen, so viele Menschen in den Dialog zu bringen, Argumente zu hören und auszutauschen. Eine Kirche, die sich nicht mehr hinterfragt, die zur Veränderung nicht bereit ist, ist nicht überlebensfähig. Wohin die Kirche, die deutsche als auch die Weltkirche hingehen wird, das haben wir hier an der Basis nur wenig in der Hand. Und doch bilden wir alle zusammen Kirche und sind für sie verantwortlich. Mein Vertrauen aber, dass uns Gott auf allen Wegen, den schönen wie den herausfordernden, begleitet, ist groß.

Ganz im Motto unserer Pfingstausgabe: Und nun? Welchen Weg geht die Privatperson Conny Sauerborn-Meiwes in Zukunft?
Gerne bin ich für meine Familie da. Und so freue ich mich, endlich wieder mehr Zeit mit meinen Töchtern, ihren Partnern und meinem Enkelkind verbringen zu können. Sie alle wohnen nicht um die Ecke. Sie also spontan mit meinem Mann besuchen zu können, ohne auf Abend- und Wochenendtermine rücksicht nehmen zu müssen, ist eine tolle Aussicht. Und dass ich auch weiterhin in die Berge gehen werde, um Aussichten auf Gottes wunderschöne Landschaften zu haben, ist auch klar.

(Das Gespräch führte Carmen Hensel-Moscherosch)

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