Beschlüsse sollen mit Leben gefüllt werden
Die Beschlüsse des Synodalen Weges sollen im Bistum Limburg intensiv angeschaut, geprüft und miteinander beraten werden. Dies hat Bischof Dr. Georg Bätzing am Dienstag, 14. März, in einem Brief an alle Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in den synodalen Gremien des Bistums, an alle ehrenamtlich Engagierten, an Religionslehrerinnen und Religionslehrer, an die Mitarbeitenden in der Verwaltung, der Caritas, in Kitas, Schulen und Bistumseinrichtungen sowie an alle Seelsorgerinnen und Seelsorger und Ordenschristen angekündigt.
Der Bischof schreibt: „Im Bistum Limburg werden wir dazu alle Beschlüsse des Synodalen Weges intensiv anschauen und auf Veränderungsbedarfe hin prüfen, die in unserer Kompetenz und Verantwortung liegen. Und wie es in unserem Bistum bewährte Praxis ist, werden wir uns dazu intensiv miteinander beraten.“ Es gehe nun darum, den Kulturwandel, der sich im Orientierungstext, den Grund- und Handlungstexten des Synodalen Weges niederschlage, in eine veränderte Praxis umzusetzen.
Präambeltext verdient persönliche Aufmerksamkeit
Im Transformationsprozess der Diözese, der seit mehr als drei Jahren läuft und dessen Entscheidungen aktuell umgesetzt werden, sieht der Bischof vieles von dem, was im Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“, der vom Synodalen Weg noch nicht beschlossen wurde, in der Grundlinie der dort beschriebenen Kultur, im Bistum Limburg bereits beschlossen und in der Umsetzung. „Es liegt nun an uns, dass wir die Beschlüsse intensiv zur Kenntnis nehmen, sie auf allen Ebenen miteinander beraten und diskutieren und auf diese Weise mit Leben füllen“, so Bätzing. Als erste Anregung habe er dem Brief deshalb den Präambeltext beigefügt. Die Präambel sei der letzte Beschlusstext des Synodalen Weges und bilde gewissermaßen die Klammer um den ganzen Prozess. „Diese Präambel hat, so meine ich, unser aller persönliche Aufmerksamkeit verdient. Und darüber hinaus eignet sie sich als Türöffner für die anstehenden Beratungen und die erhofften Dynamiken auf allen Ebenen unseres Bistums. Bitte bringen Sie diese Präambel beherzt in Gespräche und Konferenzen, in die Bildungs- und Gremienarbeit ein, für die Sie Mitverantwortung tragen“, schreibt der Bischof.
Den Maßgaben des Evangeliums besser entsprechen
Auf dem Synodalen Weg, so Bätzing, hätten 230 Gläubige aus allen Bereichen der Kirche drei Jahre lang viel Zeit und persönliche Kraft, Ideenreichtum, Bereitschaft zum Aufeinander-Hören, Kompromissbereitschaft und geistliche Kompetenz eingebracht. „Ich vermag im Moment noch gar nicht auszudrücken, wie dankbar ich dafür bin. Es hat uns bei aller anstrengenden Arbeit getragen, bei Tiefpunkten der Diskussion zusammengehalten und in der gemeinsam verspürten großen Verantwortung für viele Menschen – insbesondere für die Betroffenen von Gewalterfahrung in unserer Kirche – bestärkt“, so der Bischof von Limburg. Der Synodale Weg habe es zum Ziel gehabt, systemische Ursachen Sexualisierter Gewalt und des Machtmissbrauchs innerhalb der Kirche aufzubrechen. Durch konkrete Veränderungen will man so in der kirchlichen Gemeinschaft sichtbar ein erneuertes Handeln und eine Kultur fördern, die den Maßgaben des Evangeliums besser entspreche.