15.08.2023
Weltjugendtag in Portugal und Lissabon
Carla Schadow, Messdienerin in unserer Pfarrei, war beim Weltjugendtag in Portugal dabei und teilt hier ihre persönlichen Eindrücke. Ihr Fazit:
Nicht alles verlief reibungslos, aber die persönlichen Begegnungen, der offene Austausch zu Kirchenthemen und das Erlebnis, mit jungen Menschen aus der ganzen Welt den gemeinsamen Glauben zu leben und zu feiern machen die Reise für sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.
In der ersten Ferienwoche ging es los, ein Vorgeschmack auf knapp zwei Wochen mit wenig Schlaf:
Mit zwei weiteren jungen Frauen und Kaplan Rinkart ging es um 5.30 Uhr zum Flughafen, um die Limburger Pilgergruppe zu treffen und nach Madrid zu fliegen. Erst in der Nacht kamen wir schließlich in unserer Gastgeber-Gemeinde Amares nördlich von Braga im Norden Portugals an und wurden sensationell gut gelaunt und herzlich empfangen.
Ein Wahnsinn, was die dort auf die Beine gestellt haben: Wir wurden verköstigt, umsorgt und uns wurde ein tolles Programm geboten. In diesen Tagen war ich allein in sechs Kirchen, wir haben intensiv miteinander gebetet und Gottesdienst gefeiert.
Den Rest der Zeit haben wir getanzt und gesungen. Zugegeben, portugiesische Jugendliche können klasse tanzen und feiern und die Gegend dort ist wunderschön - klare Empfehlung.
Einer unserer offiziellen Begleiter hat eine Einladung ausgesprochen und so dürfen wir hoffentlich viele Gäste nächstes Jahr bei uns im Bistum begrüßen. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich dabei sein kann!
Nach den Tagen der Begegnung in Amares fuhren wir per Bus nach Lissabon, voller Erwartung auf die große und eigentliche Veranstaltung „Weltjugendtag“.
Leider prägte diese Tage ein Begriff: Menschenmassen. Alles viel zu voll, mit den Nachteilen, dass das Programm nur sehr eingeschränkt erlebt werden konnte.
Über eine Stunde anstehen für das Pilgeressen oder eine Metrofahrt war normal. Auf das Feld für die berühmte Vigil haben wir drei Mädels es gar nicht geschafft und mussten im Park schlafen.
Die Zustände und Erlebnisse an diesem Abend haben wenig mit den schönen Bildern im Fernsehen oder im Internet zu tun.
Die Einwohner von Lissabon kann ich nur bewundern: Sie wurden förmlich überrannt und werden noch Wochen aufräumen und reinigen müssen. Und trotzdem war nur selten jemand genervt.
Für mich prägen die Tage eher kleine Dinge, die ich mitnehme: Menschen, die uns - verloren und fertig- aufgegabelt, getröstet und uns Essen oder kleine Geschenke gegeben haben.
Den Papst habe ich kaum gesehen oder gehört, aber in Gesichter von lieben Menschen und begeisterten anderen Pilgern geschaut.
Einer der besten Orte war das deutsche Pilgerzentrum mitten in Lissabon. Eine Gartenoase! Dort konnte man auch Bischöfe treffen: „Ask the bishop“- eines der besten Formate und da blieben die Konflikte in der Kirche nicht verborgen. Trotzdem toll, wie viel Zeit und Offenheit es da gab.
Mein Fazit: Ich gebe solchen Fahrten auf jeden Fall noch eine Chance und will in Rom und Seoul (nächster Weltjugendtag 2027) dabei sein. Gemeinsam den Glauben feiern, das kann man dort erleben!
Carla Schadow
Hier ein Link zur Seite des Bistum Limburg mit weiteren Bildern:
https://bistumlimburg.de/beitrag/amares-lissabon-und-der-papst/
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